50 - jähriges Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Derdingen
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Auf dem Bezirks-Feuerwehr Tag in Illingen unter Vorsitz der Verbandsvorsitzenden Bergle aus Mühlacker wurde am 13. Mai 1934 beschlossen, künftig alljährlich einen Bezirks-Feuerwehr Tag abzuhalten.
Auf Antrag der Derdinger Vertreter wurde Derdingen als Tagungsort für 1935 bestimmt, da in diesem Jahr gleichzeitig das 50-jährige Jubiläum der hiesigen Wehr begangen werden könne. Als Termin legte man den 23. Juni 1935 fest, den man jedoch später um eine Woche verschieben musste, da an dem zunächst ins Auge gefassten Termin der Reichsjugendtag stattfand.
Das Jubiläum wurde mit großem Aufwand, wie es in der damaligen Zeit so üblich war, begangen. Auf einer "Führertagung" wurde der gute Ausbildungsstand der Derdinger Wehr besonders erwähnt. Eine Angriffsübung auf einen fiktiven Fabrikbrand mit Explosionen wurde mit Bravour ausgeführt. Die Hausfeuerwehren der beiden Betriebe waren in die Übung mit einbezogen worden.
Für langjährige Dienstzeit konnten Wilhelm Kroh und Friedrich Rieth geehrt werden. Ein großer Festzug und die zahlreiche Beteiligung der Besucher aus Nah und Fern gaben dem Jubiläum den passenden Rahmen. Der Festplatz befand sich auf dem Gelände des heutigen Schwimmbads. Der Festtag blieb noch lange in der Erinnerung der Derdinger Feuerwehrleute.
In den Jahren vor dem II. Weltkrieg unterlag auch die Derdinger Freiwillige Feuerwehr den Einflüssen des Dritten Reiches. Vorstandswahlen wurden abgeschafft, die "Führer" wurden ernannt, die Vorstandssitzungen hießen "Führersitzungen". Nach den Protokollen begannen diese stets mit schneidiger Marschmusik und endeten mit einem Hoch auf den Führer. Während des Krieges musste sich die Feuerwehr vor allem dem Luftschutz widmen und die Luftschutzhelfer ausbilden. Glücklicherweise wurde sie in Derdingen vor größeren Einsätzen verschont.
Die Bezirks-Feuerwehr Tage des Kreises Vaihingen fanden auch während des Krieges statt. Die Gemeinde gewährte hierzu Fahrtkostenzuschüsse und einen jährlichen Betrag von 100 RM zur Unterstützung der Feuerwehrkameraden im Felde.
Ab 1942 erließ man den Derdinger Werkluftschutzangehörigen die Feuerwehrabgabe. Es waren dies Roman Burger, Erich Fiand, Christian Fischer, Johann Heim, Heinrich Kern, Erwin Kübler, Günther Rühle, Karl Schäffelt, Christian Kögel und Herbert Kochendörfer.
Auch im Kriegsjahr 1944 wurden eine Motorspritze und verschiedene andere Ausrüstungsgegenstände angeschafft. In den Seegärten legte man einen Feuerweiher an, dessen Kosten mit rund 3000 RM beziffert werden.
Nach dem Zusammenbruch 1945 verwendete man die Feuerwehr auch als "Ordnungspolizei", Versammlungen und Übungen durfte sie jedoch zunächst nicht abhalten. Erst 1946 gestattete man wieder Vorstandswahlen, und die Feuerwehr konnte sich neu formieren. Erster Kommandant nach dem Krieg wurde Karl Meffle.