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Katwarn Warnungen

   

31.10./01.11.2015 - Übung im Freudensteintunnel der DB-Schnellfahrstrecke

Details

In der Nacht von Samstag auf Sonntag, 01.11.15 wurde im Enzkreis am Ostportal des Freudensteintunnels eine groß angelegte Übung an der Schnellfahrstrecke der Deutschen Bahn durchgeführt. Die Abteilung Oberderdingen beteiligte sich als Portalfeuerwehr an der Westseite im Landkreis Karlsruhe an der Übung des mit 6824 Metern längsten Tunnels dieser Strecke Mannheim - Stuttgart.

Das Übungsszenario: Auf der Schnellbahnstrecke Stuttgart Richtung Mannheim entgleiste gegen 0.30 Uhr in Folge eines Gleisbruches ein mit ca. 50 Personen besetzter ICE im Freudensteintunnel rund 1500 Meter vor dem Tunnelausgang auf Enzkreisseite. Die beiden Triebköpfe sowie die dazwischen liegenden Wagen steckten im Gleisbett fest und waren teilweise zur Tunnelwand geneigt oder gegen diese gekippt. Die Oberleitung des Fahrdrahtes war in Fahrtrichtung erheblich beschädigt. Mit dem Absetzen eines Notrufs an die Notfall-Leistelle der Deutschen Bahn durch den Lokführer begann die Einsatzübung.

Für die zuerst eingetroffenen Einsatzkräfte aus dem Enzkreis begannen die ersten Rettungsmaßnahmen nach dem die Oberleitungen stromlos geschalten und vom eingetroffenen Notfallmanager der Deutschen Bahn geerdet wurden.

Gegen 1.00 Uhr erfolgte dann die Alarmierung der Feuerwehrabteilung Oberderdingen über die Feuerwehrleitstelle in Karlsruhe. 14 Einsatzkräfte fuhren mit dem Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF20 und dem Einsatzleitwagen ELW 1 die Rettungsplattform am Tunneleingang an, wo sie bereits vom zuständigen Notfallmanager der Deutschen Bahn empfangen wurden. Bis zum Eintreffen des Rettungszugs aus Mannheim bestand die Aufgabe der Feuerwehr Oberderdingen darin, den gesamten Tunneleingang sowie die zugehörige Rettungsplattform weitläufig auszuleuchten sowie eine Einsatzabschnittsleitung über den Einsatzleitwagen zu bilden.

Nach dem Eintreffen des in Mannheim stationierten Rettungszuges, besetzt mit Notärzten, Sanitätern und Feuerwehrkräften der Berufsfeuerwehr Mannheim sowie der Johanniter Unfall Hilfe, erfolgte zunächst die Abkoppelung des hinteren Transport-Pendelwagens und der zugehörigen Lock am Tunneleingang.

Die Deutsche Bahn hält an verschiedenen Schnellfahrstrecken Rettungszüge bereit. Für die Strecke Mannheim - Stuttgart stehen an den Bahnhöfen Mannheim und Kornwestheim jeweils ein Rettungszug bereit. Diese werden primär durch Feuerwehr- und Rettungsdienstpersonal der Standorte besetzt, und führen umfangreiches Material zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung sowie zur medizinischen Versorgung mit.

Nach dem Abkoppeln fuhr der restliche Zug bestehend aus einer Lock samt einem Transportwagen, einem Sanitätswagen mit mobilem kleinem OP-Saal, mehreren Gerätewagen und einem Löschmittelwagen weiter in den Tunnel ein und unterstützte dort die bereits eingesetzten Kräfte bei der Rettung der Verunfallten. Die selbe Situation spielte sich auf der Gegenseite des Tunnels mit dem Rettungszug aus Stuttgart ab.

Für den abgekoppelten Pendelteil, der zur Evakuierung von Verletzten aus dem Tunnelinneren sowie zum Transport von Personal und Geräteschaft dient, bauten die Oberderdingen Feuerwehrkräfte eine Annahmestelle mit Rampen zum Aus-und Einladen des umfangreichen technischen Equipments sowie zur Entnahme von Verletzten aus dem Pendelteil am Tunneleingang auf.

Im Anschluss fuhren Sie gemeinsam mit dem Pendelzug in den Tunnel ein. Da die gesamte Rettung der Verletzten über das Ostportal erfolgte, bestanden keine weiteren Aufgaben für die Feuerwehr Oberderdingen, sodass diese bei einer fachkundigen Führung die Aufgaben und Gerätschaften des Rettungszuges im Inneren des Zuges kennen lernten.

Leider kam es während des Übungsverlaufs zu mehreren realen Verletzten auf der Ostseite, weshalb die Übung zunächst unterbrochen und schließlich komplett abgebrochen werden musste. Der Kreisbrandmeister des Enzkreises Christian Spielvogel lobte bei der anschließenden Manöverkritik in Zaisersweiher die gute Zusammenarbeit aller eingesetzten Rettungskräfte und bedauerte den letztlichen Ausgang der Großübung.

An der Übung waren neben der Feuerwehr Oberderdingen auch die Feuerwehren aus Sternenfels, Maulbronn, Illingen, Knittlingen, Mannheim, Stuttgart sowie die Führungsunterstützungseinheit Stromberg beteiligt.

Zahlreiche Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes übernahmen die Versorgung der Verletzten. Das Technische Hilfswerk sorgte mit Spezialgerät für die weiträumige Ausleuchtung der Tunnelportale und der Rettungsplätze.

Für die Oberderdinger Feuerwehrkameraden endete gegen 6.30 Uhr am Sonntagmorgen eine erlebnisreiche, informative und nicht alltägliche Großübung.

Bilder (TP):

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