19.09.2013 - Themenabend mit Vorträgen zu „Bauunfällen und Einstürzen“ auf der Messe Florian besucht
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 19. September 2013 21:49
- Geschrieben von MW
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Rheinstetten/Oberderdingen. Eine 13-köpfige Gruppe der Feuerwehr Oberderdingen mit Kameraden aus allen drei Abteilungen besuchte am Donnerstag, 19.09.13 den gemeinsamen Themenabend „Bauunfälle und Einstürze“ von Stadt- und Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe, der im Rahmen der Messe „Florian“ auf dem Messegelände Karlsruhe in Rheinstetten stattfand. Zuvor hatte die Gruppe die Gelegenheit genutzt, und die Fachmesse für Feuerwehr und Rettungsdienst besichtigt und sich über den neuesten Stand der Technik informiert.
Inhaltliche Informationen zum Themenabend gibt es im unten angefügten Bericht des Kreisfeuerwehrverbands.
Dazu die Verbandsnachricht Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe
Themenabend zu Bauunfällen
Mit zwei Vorträgen wurde der Bereich „Bauunfälle und Einstürze“ beim gemeinsamen Themenabend der Feuerwehrverbände von Stadt- und Landkreis Karlsruhe am Donnerstagabend behandelt. Dieser fand anlässlich der Fachmesse „Florian 2013“ in der Neuen Messe in Rheinstetten statt. Mit den Diplomingenieuren Frank Trunz und Michael Markus hatte man zwei Fachleute als Referenten gewinnen können, die beide auch bei der Feuerwehr bzw. dem Technischen Hilfswerk aktiv sind.
Mit zwei Vorträgen wurden Feuerwehrführungskräfte aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe über Bauunfälle informiert (Foto: T. Reiff, KFV Karlsruhe)
Trunz ist Aufsichtsperson bei der Berufsgenossenschaft Bau und damit insbesondere im Bereich der Prävention und Notfallvorsorge auf den verschiedensten Baustellen tätig. Daneben ist er als ehrenamtliches Mitglied der Feuerwehr Karlsbad auch als Baufachberater im Landkreis Karlsruhe im Einsatz. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Stadtfeuerwehrverbandes, Ulrich Volz, ging er in seinem Vortrag für die Führungskräfte aus dem Stadt- und Landkreis insbesondere auf vorbeugende Maßnahmen ein. Dazu gehören neben organisatorischen Vorbereitungen, wie zum Beispiel Alarmpläne, auch die Vorhaltung von Rettungsgeräten bis hin zur Verpflichtung, auf Großbaustellen einen Sanitätsdienst bereitzustellen. Wie er anhand mehrerer Beispiele aus der Region erläuterte, würden diese Vorgaben auch mit Alarmübungen überprüft. Weiter ging er auf wichtige Fragestellungen für die Einsatzkräfte bei Bauunfällen ein. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf Gefahren, mit denen auf Baustellen zu rechnen sei.
Die Bewältigung von bereits geschehenen Unfällen behandelte Michael Markus vom KIT. Markus ist ebenfalls Experte für Bauunfälle und verfügt über umfangreiche Erfahrungen von Rettungs- und Bergungsmaßnahmen bei Gebäudeeinstürzen. „Es handelt sich hierbei um eine eher seltene Einsatzart“, so Markus. Aus diesem Grund hätten die meisten Rettungskräfte auch kaum Erfahrung bei deren Bewältigung. Zudem seien in der Regel auch besondere Geräte erforderlich und es bestünden erhebliche Gefahren für das eingesetzte Personal. Markus stellte verschiedene Optionen der Ortung von Verschütteten vor. Besonders effektiv sei hierbei nach wie vor der Einsatz von Suchhunden. Daneben stellte er die technischen Möglichkeiten zur Überwachung von Schadensstellen nach einem Einsturz vor. Diese ermöglichten Bewegungen im Millimeterbereich von Trümmern zu erkennen. Mehrmals betonte er den hohen Stellenwert der Beurteilung von möglichen Hohlräumen in eingestürzten Gebäuden. Als eindrücklichen Fall hierfür berichtete er, dass bei dem großen Erdbeben in Mexico City im Jahr 1985 in einem eingestürzten Krankenhaus eine große Zahl von Opfern in einem Treppenhaus verdurstet seien, weil man dort nicht mit Überlebenden gerechnet habe.
Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Eckhard Helms, schloss den zweistündigen Themenabend mit dem Dank an die beiden Referenten.
Quelle: THOMAS REIFF, Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe, 19.09.13
Dazu eine weitere Verbandsnachricht des Kreisfeuerwehrverbands Karlsruhe
Feuerwehrfachmesse Florian durch Innenminister Gall eröffnet
Innenminister Reinhold Gall hat vor zahlreichen Ehrengästen in der Karlsruher Messe am Donnerstag die Fachmesse Florian eröffnet.
Gall zeigte sich erfreut, dass alle nichtpolizeilichen Hilfsorganisationen gemeinsam auf einer sehr interessanten Messe vertreten seien. „Sicherheit hat unterschiedliche Rahmenbedingungen und insbesondere die Technik spielt hier eine große Rolle“, stelle der Minister fest. Gerade die Technologieregion Baden-Württemberg sei mit ihren vielen Fachfirmen und den international anerkannten Forschungseinrichtungen sehr geeignet als Standort für die Messe. Bereits zum dritten Mal wird diese Messe in den Hallen und auf dem Freigelände der Karlsruher Messe durchgeführt.
Innenminister Reinhold Gall am Stand der Feuerwehrverbände von Stadt- und Landkreis (Foto: E. Geißler, KFV Karlsruhe)
Gall würdigte, dass gerade im „Jubiläumsjahr“ vieler Organisationen die Messe in Karlsruhe stattfinde. Viele Feuerwehren begehen ihr 150-jähriges Bestehen. Ebenso kann das DRK auf 150 Jahre humanitäre Hilfeleistungen zurückblicken. Der ASB wird 125 Jahre, die DLRG 100 und die Johanniter und die Luftrettung jeweils 40 Jahre alt. All diese Organisationen arbeiten überwiegend mit ehrenamtlichem Personal und der Mensch steht im Mittelpunkt. “Gerade die Symbiose zwischen Mensch, Ausrüstung und Ausbildung wertevolle Anreize für die Mitgliedschaft in diesen Organisationen“, stellte Gall weiter fest. Dass Technik nicht ausreicht, um Katastrophen zu vermeiden, zeigten in jüngster Zeit die Hochwasser- und Hagelereignisse ebenso wie die Brandkatastrophen in Backnang und Titisee.
Der Stand der Verbände (Foto: E. Geißler, KFV Karlsruhe)
Neues kündigte der Minister für die Landesfeuerwehrschule in Bruchsal an. Nicht nur, dass man die Schule am Standort „Im Wendelrot“ wesentlich erweitert und den Schulbetrieb vollständig dorthin verlagere, Die Schule werde auch eine Akademie für Gefahrenabwehr angegliedert. „In engem Zusammenwirken mit der Forschungsstelle für Brandschutz am KIT wird mit dieser Akademie der Raum Karlsruhe-Bruchsal eine neue und größere Bedeutung erhalten“, kündigte der Minister weiter an.
Für die Messegesellschafter begrüßte der Karlsruher Feuerwehrdezernent, Bürgermeister Klaus Stapf, die Gäste aus dem In- und Ausland. Mit zwischenzeitlich 150 Ausstellern sieht er die Messe im Zentrum der badischen Technologieregion sehr gut aufgestellt. Zum aktuellen Geschehen in der Feuerwehr und dem Rettungswesen kündigte er den Spatenstich der Integrierten Leitstelle für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe im November diesen Jahres an.
Zum Programm der Messe gehören auch Vorführungen(Foto: E. Geißler, KFV Karlsruhe)
Mit einem Gemeinschaftsstand waren auch die Kreisfeuerwehrverbände aus der Stadt und dem Landkreis auf der Messe vertreten. Gemeinsam mit den Regierungspräsidien aus Karlsruhe und Freiburg war die Landesfeuerwehrschule mit Knobelaufgaben aus dem Feuerwehrbereich vor Ort. Die Notfallseelsorge, die Arbeitskreise „plus 50“ und Brandschutzaufklärung und Brandschutzerziehung gaben einen umfassenden Einblick in die vielfältige Arbeit der Feuerwehren. Über die Bambinifeuerwehren in Rheinland-Pfalz informierte ein Stand des Landesfeuerwehrverbandes. Ein sehr interessantes Projekt im Nachbarbundesland ist auch das Wahlpflichtfach „Feuerwehrtechnische Grundausbildung“ an den Berufsschulen des Landes. Die Berufsfeuerwehr Karlsruhe stellte ihr Ausbildungszentrum für die Realausbildung zur Brandbekämpfung vor. Die UKBW war ebenfalls mit einem Infostand vertreten.
Quelle: EDGAR GEISSLER, Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe, 19.09.13
Dazu: Innenminister Reinhold Gall: „Die Messe trägt dazu bei, dass die Einsatzkräfte ihre Aufgaben optimal zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger erfüllen können“
Eröffnung der Messe FLORIAN 2013 mit dem Rettungsdienstforum aescutec ®
Innenminister Reinhold Gall hat am Donnerstag, 19. September 2013, in Karlsruhe die Messe FLORIAN 2013 mit dem Rettungsdienstforum aescutec ® eröffnet. „Diese Messe ist für die Feuerwehren, den Rettungsdienst, den Katastrophenschutz und somit für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger von großer Bedeutung. Gerade weil hier die drei Sparten der nichtpolizeilichen Sicherheit gemeinsam angesprochen werden, habe ich auch in diesem Jahr gerne wieder die Schirmherrschaft übernommen“, sagte Gall. Dieses Miteinander und der damit verbundene Sicherheitsgewinn seien für Baden-Württemberg wichtig und wertvoll.
Durch Fachmessen wie FLORIAN 2013 hätten die im Sicherheitsbereich mitwirkenden Organisationen eine gute Möglichkeit, sich zu informieren. Neben der Ausstellung gebe es Vorführungen und Vorträge zu interessanten Themen. Es würden Neuheiten vermittelt und Raum für Austausch und Kommunikation geboten. Der Minister dankte allen Ausstellern für ihr Engagement. Sie trügen dazu bei, dass die Einsatzkräfte bei den Feuerwehren, dem Rettungsdienst und im Katastrophenschutz ihre Aufgaben optimal zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger erfüllen könnten.
Um wirkungsvoll Hilfe leisten zu können, sei das Zusammenwirken vieler Menschen erforderlich, vor allem von Spezialisten aus den verschiedensten Fachrichtungen. Feuerwehren, Notfall- und Katastrophenmediziner, Rettungs- und Sanitätsdienste, Krankenhäuser, Technisches Hilfswerk, Bundeswehr und Polizei - sie alle seien Partner in einem Netzwerk, das Menschen in Not schütze. Dieses Netzwerk werde getragen von Menschen im Haupt- oder Nebenberuf, besonders aber im Ehrenamt. „Entscheidend sind die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Sie bieten die Gewähr für unsere Sicherheit und sie stehen rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr parat“, betonte Gall.
Es dürfe jedoch nicht nachgelassen werden, diese Zusammenarbeit immer weiter zu verbessern. Das sei ihm wichtig und hier sehe er auch die Landesregierung in der Pflicht. Aktuell sei für ihn wichtig, dass im Zuge des Neubaus der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal auch eine Akademie der Gefahrenabwehr eingerichtet werde. Dort sollten aktuell auftretende fachbezogene Probleme schnell aufgearbeitet und zeitnah den Einsatzkräften in Seminaren vermittelt werden. Daneben stünden ein attraktives Fortbildungsangebot und die Stärkung der Zusammenarbeit mit der Brandschutz- und Sicherheitsforschung im Vordergrund.
Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg,19.09.2013