30.09.2005 - Abschlussübung Unterrichtseinheit „Gefahrguteinsatz“
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- Veröffentlicht: Freitag, 30. September 2005 22:00
- Geschrieben von MW
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Oberderdingen. Am Freitag, 30.09.05 führte die Abteilung Oberderdingen die Abschlussübung des dritten Unterrichtsblockes 2005 zum Thema Gefahrguteinsatz durch. Übungsannahme war ein Verkehrsunfall zwischen einem Pickup-PKW und einem Klein-LKW in der Aschingerstraße beim Wendeplatz der Strombergschule.
Mit der Alarmmeldung „Verkehrsunfall, mehrere Personen eingeklemmt“ wurden die Einsatzkräfte gegen 19.30 Uhr zum „Unglücksort“ gerufen. Dort angekommen stellte sich verschärfend heraus, dass von der Ladefläche des LKW`s eine unbekannte Flüssigkeit austrat, und dass somit von einem zusätzlichen Gefahrguteinsatz auszugehen war.
Zur Rettung der beiden Fahrer wurden zunächst zwei Atemschutztrupps eingesetzt. Diese konnten die Fahrer entgegen ersten Befürchtungen auch ohne größere Hilfsmittel aus den Fahrzeugen befreien und in Sicherheit bringen, wo sie auch erstversorgt wurden.
Als weitere Maßnahmen wurde zunächst die Ladung des LKW`s erkundet um Hinweise auf den auslaufenden Stoff zu erhalten und die Kanaleinläufe abgedichtet. Wie sich herausstellte, hatte der Transporter mehrere unterschiedliche Behälter und ein 200-Liter-Fass geladen, die teilweise Gefahrstoffe enthielten. Das Fass war umgestürzt und leckgeschlagen.
Da es sich aber um sogenannte Kleinmengen handelte, musste am Fahrzeug keine Gefahrgutbeschilderung erfolgen. Erste Informationen in der Gefahrgutliteratur ergaben, dass es sich um ein explosives und hochätzendes Lösungsmittel handelte, worauf alle Kräfte zurückgezogen wurden.
Parallel zu den ersten Maßnahmen wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt und ausgeleuchtet, sowie der Brandschutz mit Wasser und Schaummittel sichergestellt. Die ausgetretenen Dämpfe wurden mit Wasser niedergeschlagen, außerdem wurde somit die Flüssigkeit verdünnt.
Nachdem ein Trupp mit Chemikalienvollschutzanzügen ausgerüstet war, und ein weiterer als Sicherungstrupp bereitgehalten wurde, konnten abschließende Tätigkeiten durchgeführt werden. Zum Reinigen der eingesetzten Trupps wurde abschließend noch eine Dekontaminationsstelle eingerichtet.
Die Übung konnte nach rund zwei Stunden beendet werden. Gezeigt hat sich, dass ein solch komplexer Einsatz die Grenzen unserer Möglichkeiten und Mittel mit sich bringt, aber dennoch auch immer wieder geübt werden muss. Im Realfall wären natürlich weitere Kräfte und der Gefahrgutzug des Landkreises, wie auch andere Organisationen und Behörden für die Einsatzbewältigung alarmiert worden.
Fotos: Feuerwehr Oberderdingen