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Katwarn Warnungen

   

Einsätze 2015

06.06.2015 - Technische Hilfeleistung, Überlandhilfe Großschadenslage nach Unwetter in Bretten

Details

Bretten/Oberderdingen. Zur Unterstützung der Feuerwehr Bretten bei der Großschadenslage nach dem schweren Gewitter mit einer flächenhaften Überschwemmung der Kernstadt und einiger Stadtteile wurden am Samstag, 06.06.15 gegen 22.40 Uhr alle drei Abteilungen der Feuerwehr Oberderdingen zur Überlandhilfe alarmiert.

Sowohl bei zahlreichen Einsätzen zur technischen Hilfeleistung, bei denen vor allem vollgelaufene Keller ausgepumpt werden mussten, als auch bei der Führungsgruppe der Einsatzleitung der Feuerwehr Bretten leisteten wir die Nacht über mit Personal und Material Unterstützung. An einer Einsatzstelle wurden in einem Keller Heizöltanks aufgeschwemmt, wodurch Heizöl austrat, und das Wasser kontaminierte. Zum Abpumpen des Gefahrstoffsgemischs in Behälter wurde die Gefahrstoffpumpe des Rüstwagens eingesetzt.

Unsere Einsatzkräfte waren vorwiegend im Stadtteil Gölshausen eingesetzt. Neben den Kräften aus allen Brettener Stadtteilen und etlicher Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis Karlsruhe und dem Enzkreis sowie der Berufsfeuerwehr Karlsruhe waren rund 30 Kräfte aller drei Abteilungen der Feuerwehr Oberderdingen mit dem Rüstwagen RW 1, dem Löschgruppenfahrzeug LF 20/20, dem Tragkraftspritzenfahrzeug TSF, dem Einsatzleitwagen ELW 1 und dem Mannschaftstransportwagen MTW in Bretten bis gegen 7.00 Uhr am Folgetag, nachdem die Gerätschaften wieder gereinigt und die Fahrzeuge aufgerüstet waren, im Einsatz. Weitere Kräfte waren in Bereitstellung. Außerdem waren etliche Helfer vom Technischen Hilfswerk, Deutschem Roten Kreuz und der Polizei im Einsatz.

Zur Sicherstellung des Grundschutzes in Oberderdingen verblieben die Drehleiter sowie das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der Abteilung Flehingen und das Tanklöschfahrzeug der Abteilung Oberderdingen in ihren Standorten.

Weitere Informationen gibt es hier in einem ersten Bericht der Feuerwehr Bretten:

Schwere Auswirkungen und Schäden des Unwetters

Nachdem die Pegel in der Kanalisation und den Bächen fallen, kann die Feuerwehr nun effektiv handeln und die Schadenslagen abarbeiten. Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis und dem benachbarten Enzkreis sowie das THW und das DRK unterstützen derzeit die Feuerwehr Bretten, es sind weit über 200 Feuerwehrleute und Helfer im Einsatz. Man geht davon aus, dass sich der Einsatz durch die Nacht sowie auch noch mindestens über den ganzen Sonntag erstreckt – es liegen noch Einsätze für ungefähr 100 vollgelaufene Keller und weitere Schadensereignisse vor.

Oberbürgermeister Martin Wolff, Bürgermeister Willi Leonhard, das Umweltamt des Landkreis Karlsruhe sowie Kreisbrandmeister Thomas Hauck unterstützen die Einsatzleitung um den Brettener Feuerwehrkommandant Philip Pannier. Im Feuerwehrhaus Bretten hat man mittlerweile einen Führungsstab aufgebaut und koordiniert von dort aus die Einsätze.

Kreisbrandmeister Thomas Hauck erklärt nach Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst: „Über Bretten ist innerhalb einer Stunde die „Höchstmasse an Regen“ – ein sogenannter Sturzregen niedergegangen. Das Unwetter mit Gewitterfront hat sich über Bretten gebildet und dort, insbesondere über den Stadtteilen Bretten Kernstadt, Diedelsheim, Rinklingen und Gölshausen vollständig abgeregnet. Durch ungünstige meteorologische Gegebenheiten, wie sie nur ungefähr alle 30 Jahre vorkommen, kreiste das Unwetter über Bretten und zog nicht ab.“

Das Unwetter vom Samstagabend lässt sich nicht mit dem Hochwasser von vor zwei Jahren vergleichen. „Diesmal kamen die Wassermassen ausschließlich direkt von oben“, so Oberbürgermeister Martin Wolff. So kommt es auch, dass das Unwetter mit unkalkulierbarer Gewalt über Bretten niederging, in den umliegenden Städten und Gemeinden kaum spürbar war. 

Quelle: Achim Pleyer, Feuerwehr Bretten,  07.06.2015

Dazu der Bericht vom Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe

Schweres Unwetter über Bretten

Bretten. Schwerer Hagel und ergiebiger Regen mit knapp 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von zwei  Stunden waren die Ursache für einen Unwettereinsatz größeren Ausmaßes in Bretten.

Bereits um 19.09 Uhr wurde die Führungsgruppe der Feuerwehren Bretten und Gondelsheim, sechs Minuten später alle zehn Abteilungen alarmiert, um die Einsatzbereitschaft herzustellen.

Kreisbrandmeister Thomas Hauck erklärte nach Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst: „Über Bretten ist innerhalb einer Stunde die „Höchstmasse an Regen – ein sogenannter Sturzregen - niedergegangen. Das Unwetter mit Gewitterfront hat sich über Bretten gebildet und dort, insbesondere über den Stadtteilen  Bretten-Kernstadt, Diedelsheim, Rinklingen und Gölshausen vollständig abgeregnet. Durch ungünstige meteorologische Gegebenheiten, wie sie nur ungefähr alle 30 Jahre vorkommen, kreiste das Unwetter über Bretten und zog nicht ab.“

Im Einsatz waren insgesamt fast 400 Kameraden aus Oberderdingen, Kürnbach, Zaisenhausen, Sulzfeld, Wiesental, Stutensee, Hambrücken, Bruchsal, Philippsburg, Rheinstetten, Eggenstein-Leopoldshafen, der Berufsfeuerwehr Karlsruhe, Bulach, Hagsfeld, Pfinztal und Walzbachtal, sowie aus dem Enzkreis Mühlacker,Königsbach-Stein und Knittlingen. Unterstützt wurden die Kameraden vom THW sowie dem DRK-Ortsverband Bretten.

Bericht: Andreas Bimmler, Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe, 08.06.15

Dazu eine Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Karlsruhe

Sintflutartige Regenfälle sorgen für überschwemmte Keller und überflutete Straßen

Bretten. Am Samstagabend ab 18.30 Uhr setzte über Bretten sehr starker, für ungefähr 2 Stunden anhaltender Regen ein. Zweimal hagelte es für jeweils ca. 15 Minuten mit einer Körnergröße zwischen 35 und 40 mm. Laut Recherchen im Internet regnete es in diesem Zeitraum weit mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. Die Gewitterzelle regnete sich hierbei komplett über Bretten aus, sie stand förmlich über der Stadt. Dies hatte schnell zur Folge, dass sämtliche Senken der Innenstadt mit Wasser und später auch mit Schlamm aus den umliegenden Äckern überschwemmt waren. Die Zufahrt zur Rechbergklinik Bretten war für ca. 3 Stunden nicht mehr möglich. Mehrere Fahrzeuge wurden aus den Senken Heilbronner Straße, Herrmann-Beuttenmüller-Straße und Rinklinger Straße von der Feuerwehr geborgen. Zwei Fahrzeuge waren nicht mehr zu retten. Es kam zu mehreren Motorschäden durch Wassereintritt. Insgesamt liefen laut Schätzung der Feuerwehr knapp 400 Keller voll. Die genaue Anzahl ist nicht bekannt, zumal sich viele "Solidargemeinschaften" bildeten, die untereinander halfen. Sämtliche Privatpumpen liefen auf Hochtouren. Das Gebäude der Musikschule Bretten lief ebenfalls voll mit Regenwasser. Der Schaden an Musikinstrumenten dürfte zwischen 50.000 Euro und 70.00 Euro liegen.

Im Stadtteil Diedelsheim stand die Schwandorfstraße streckenweise bis zum Bahnübergang komplett unter Wasser. Auch hier wurden viele Fahrzeuge ein Opfer des Wassers. Eine Gaststätte stand gut 1,5 Meter unter Wasser. Auf der B 293 zwischen dem Karlsruher Dreieck und Dürrenbüchig rutschte ein Hang ab. Dieses Geröll wurde vom THW mit einem Radlader entfernt. Die Feuerwehr Bretten war mit allen 7 Stadtteilwehren im Dauereinsatz. Diese erhielten Unterstützung der Wehren aus Oberderdingen, Knittlingen, Walzbachtal, Stutensee, Östringen, Hambrücken, Eggenstein-Leopoldshafen und der Berufsfeuerwehr Karlsruhe mit unzähligen Helfern. Der Einsatz dauert teilweise zur Stunde noch an. Die Feuerwehr wurden von den THWen aus Waghäusel, Oberhausen, Karlsruhe und Pforzheim mit schwerem Gerät unterstützt. Es waren mehrere innerörtliche Straßen zu sperren. Diese dauern teilweise zur Stunde noch an. Einige werden wohl erst in den nächsten Tagen geöffnet werden können, da die Fahrbahnen teilweise durch Regenwasser oder geborstene Wasserleitungen unterspült sind. Unzählige Gullydeckel wurden aufgespült und mussten wieder eingesetzt werden. Es kamen insgesamt 17 Polizeibeamte des Polizeipräsidiums Karlsruhe zum Einsatz. Die Verkehrsstörungen wurden in den Verkehrswarnfunk eingegeben. Der Gesamtsachschaden lässt sich derzeit noch nicht beziffern. Personenschaden war während der sintflutartigen Regenfälle nicht zu verzeichnen.

Quelle: Eberhard Schell, Führungs- und Lagezentrum, Polizeipräsidium Karlsruhe, 07.06.15

Bilder (FF Oberderdingen):

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