02.10.2014 - Richtfest und Grundsteinlegung beim Feuerwehrhausneubau in Oberderdingen
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 02. Oktober 2014 21:24
- Geschrieben von MW
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Oberderdingen. „Erfreulich zügig begonnen und vorangegangen ist der Bau für das neue Oberderdinger Feuerwehrhaus“, stellte Bürgermeister Thomas Nowitzki bei seiner Begrüßung fest, und freute sich, dass am Donnerstag, 02.10.14 nach rund vier Monaten Bauzeit bereits das Richtfest mit Grundsteinlegung beim Rosenkreisel gefeiert werden konnte, zu dem die Gemeinde Oberderdingen eingeladen hatte.
Neben den Feuerwehrangehörigen der Einsatzabteilungen, Jugendfeuerwehr und Altersmannschaften aller drei Abteilungen konnte er auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger willkommen heißen. Sein besonderer Gruß galt den Persönlichkeiten aus der lokalen Politik, den Wirtschaftsvertretern, Kreisbrandmeister Thomas Hauck und den Feuerwehrführungen auch aus den umliegenden Gemeinden und Städten und aus Bad Schussenried sowie den Architekten, (Fach-) Planern und den beteiligten Baufirmen.
Nowitzki entschuldigte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, der sein Kommen zugesagt hatte und damit die Verbundenheit zur Feuerwehr und die Notwendigkeit des Neubaus zum Ausdruck bringen wollte, aber letztlich im Verkehrsstau stecken geblieben war, und nicht mehr rechtzeitig kommen konnte.
In seiner Rede ging er auf die Notwendigkeit, die Planung und Entscheidungsfindung für den Bau des neuen Feuerwehrhauses ein, welches nun das größte Hochbauprojekt der Gemeinde in den letzten Jahren darstellt, und mit Kosten in Höhe von rund 3,75 Millionen Euro inklusive Übungsgelände keine leichte Aufgabe für die Gemeinde sei. Doch die Finanzierung gelinge ordentlich, auch Dank den engagierten Beteiligten in allen Bereichen, günstiger Ausschreibungsergebnisse und der ehrenamtlichen Eigenleistung der Feuerwehrangehörigen. Er dankte auch für die zugesagten Zuschüsse seitens des Landkreises und des Landes aus dem Ausgleichsstock.
Er betonte, dass die Feuerwehr keine Freizeiteinrichtung für technikbegeisterte Freaks sei, sondern eine überaus wichtige und zudem vorgeschriebene Schutzinstitution für die Bürger. Schnell und zuverlässig zu jedem Brand oder Unfall zu gelangen ist das A und O der Feuerwehr. Wenn es darum geht, Menschenleben zu retten und Schäden zu verringern, zählt jede Minute. Der Standort des neuen Feuerwehrhauses gewährleistet ein schnelles Erscheinen am Einsatzort führte Nowitzki fort. Es entstehe zum Schutz und für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.
Auch Architekt Tim Feigenbutz freute sich bei seiner anschließenden Rede darüber, dass das Bauvorhaben so reibungslos schnell und ohne nennenswerte Zwischenfälle voran ging und dass das Projekt im Kosten- und Zeitplan liegt. Er skizzierte kurz die technischen Aspekte des Neubaus. Es entsteht ein funktionstüchtiger Neubau mit ansprechendem Erscheinungsbild, welcher den Ortseingang von Oberderdingen markiert und prägnant gestaltet.
Der Neubau mit 1600 m2 nutzbarer Fläche gliedert sich in einen zweigeschossigen Baukörper aus zwei Gebäudeteilen, die mit dem Einsatzbereich im Erdgeschoß und dem Ausbildungs- und Führungsbereich unterschiedliche Funktionen beherbergen. Die helle Fahrzeughalle richtet sich mit vollverglasten Toren zum Ort aus und symbolisiert durch die Präsentation der Einsatzfahrzeuge den Schutz des Ortes. Der 21 Meter hohe Übungsturm als weit sichtbares Zeichen trägt das Logo der Feuerwehr Oberderdingen. Er markiert das Gebäude am Ortseingang und symbolisiert am nach Oberderdingen, Flehingen und Großvillars führenden Kreisverkehr auch die zentrale Funktion des Hauses für die drei Feuerwehrabteilungen der Gemeinde. Im Frühsommer 2015, noch früher als bisher gedacht, könnte das neue Feuerwehrhaus eingeweiht werden, wenn weiterhin alles so reibungslos verläuft, verkündete Feigenbutz.
Oberderdingens Kommandant OIiver Schäfer überbrachte zunächst die Grüße und Glückwünsche aus unserer Partnergemeinde Heinfels in Osttirol. Er verlas eine Mail von Bürgermeister Georg Hofmann, der aus terminlichen Gründen, ebenso wie die Vertreter der dortigen Feuerwehr nicht teilnehmen konnte, aber ein Präsent in Form eines von einem Feuerwehrkameraden selbst geschnitzten Feuerwehrmannes überbringen lies.
In seiner Rede sah Schäfer im Neubau auch ein Stück Verbundenheit zur Heimat, von Spuren, die wir hinterlassen, die es gilt mitzugestalten. Nachdem ihm Kameraden, die vor einigen Jahren ehrenamtlich die alte Feuerwehrremise im Amthof restaurierten, davon berichteten, dass sie unter einer Verschalung einen alten Eichenbalken mit den Initialen des Zimmermanns und der Jahreszahl 1795 und so manch andere Spuren aus der damaligen Zeit, darunter die „Feierabendziegel“ mit den Namen der Helfer gefunden haben, kam ihm irgendwann die Idee, auch beim Neubau unsere Spuren zu hinterlassen. Jeder ehrenamtliche Helfer, der sich egal in welcher Form bei den Eigenleistungen am Neubau beteiligt, kann sich mit einer mit seinem Namen personalisierten Bodenfliese in der Fahrzeughalle verewigen und Spuren hinterlassen. Dies auch als Zeichen des Dankes für die weit über das normale ehrenamtliche Engagement erbrachten Leistungen.
Alle Redner dankten den Beteiligten für das kompetente und engagierte Mitwirken und die überaus gute Zusammenarbeit und wünschten sich auch weiterhin einen so guten und zügigen Verlauf der Bauarbeiten.
Nach den Ansprachen fand die Grundsteinlegung im zukünftigen Eingangsbereich des Feuerwehrhauses statt. Mit Speis und Kelle „mauerten“ Bürgermeister, Kommandant, Abteilungskommandant, Architekt und Planer gemeinsam eine Edelstahlkiste – wie sollte es in Oberderdingen anders sein, hergestellt bei der Firma Blanco – in eine Maueröffnung ein. Die Kiste enthält unter anderem den Bauplan, eine aktuelle Liste der Feuerwehrkameraden sowie die aktuellen Ausgaben des Ortsnachrichtenblatts und einer Tageszeitung.
Matthias Sperrfechter, Geschäftsführer der Firma Stahlbau Wendeler, die die Dachträgerkonstruktion erstellte, sprach anschließend in luftiger Höhe unter dem Richtbaum den Richtspruch und dankte dabei nach altem Brauch mit einigen Schlucken Rebensaft dem Architekten und dem Bauherren und bat um Gottes Segen für das Haus. Am Ende des Richtspruches warf er das Glas vom Dach, es zersprang unter dem Beifall der Gäste auf dem Boden, was bekanntlich nur Gutes verheißt und Glück bringen soll.
Danach waren alle zum gemütlichen Beisammensein bei einem Umtrunk und Imbiss eingeladen, und bei bestem Spätsommerwetter noch ein paar schöne Stunden zu verbringen und zu feiern.
Herzlichen Dank allen, die beim Richtfest unterstützt und mitgeholfen haben.
Fotos: MW, TP (Feuerwehr Oberderdingen)
