20.09.2013 - Feuerwehr übt Rettung aus Tanklastzug und LKW
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- Veröffentlicht: Freitag, 20. September 2013 23:34
- Geschrieben von Tobias Proissl
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Oberderdingen. Vergangenen Freitag, 20.09.2013 begann für die Einsatzkräfte der Abteilung Oberderdingen der zweite Unterrichtsblock Technische Hilfeleistung des Jahres mit dem Thema „Rettung von Personen bei LKW-Unfällen“. Da gemäß der Alarm-und Ausrückeordnung bei diesem Alarmstichwort automatisch der Rüstwagen RW 2 der Feuerwehr Bretten mit ausrückt, muss der Umgang mit dem dort verladenen Spezialgerät stets geübt werden.
Dieses Fahrzeug ist im Vergleich zum Oberderdinger Rüstwagen speziell für größere technische Hilfeleistungen, auch im überörtlichen Einsatz konzipiert. Es führt dabei unter anderem Spezialgerät wie beispielsweise einen hydraulischen Spreizer mit bis zu 430 kN Spreizkraft und 110 kN Schließkraft, der für die Rettung aus Lastkraftwägen entwickelt wurde mit sich. In dem als Stationsausbildung durchgeführten Übungsdienst galt es für die Kameraden an insgesamt drei Stationen Techniken zur technischen Rettung bei LKW-Unfällen zu trainieren.
An der ersten Station bestand die Aufgabe darin, eine Person aus einem Tankkessel eines Silotanklastzuges zu retten. Im wahrsten Sinne des Wortes „eng“ war dabei vor allem die geringe Ladungsöffnung des Domdeckels von rund 500mm, durch die die Person gerettet werden musste.
Hierfür kam das auf der Drehleiter verlastete Rollgliss-System (Rettungs- und Abseilgerät mit Flaschenzugprinzip) zum Einsatz, wodurch die in einem speziellen Geschirr angezogene Person über einen Flaschenzug aus dem Tankkessel gezogen werden konnte. Ferner wurde auch die Rettung über eine Schaufeltrage getestet, welche aber durch die geringe Ladungsöffnung kaum verwendet werden kann.
An der zweiten Station fand neben der Gerätekunde am Rüstwagen RW2 der Feuerwehr Bretten auch der Umgang mit der Rettungsplattform statt. Die Rettungsplattform stellt eine Arbeitsbühne dar, die in ihrer Höhe frei einstellbar an die erhöhten Arbeitsbereiche beispielsweise an einer Fahrerkabine eines LKWs angepasst werden kann, um dort den sicheren Zugang zu erhöhten Einsatzstellen bei der technischen Hilfeleistung zu ermöglichen.
Darüber hinaus konnten die Kameraden den Umgang mit dem Plasmaschneidgerät an Stahlplatten probieren und trainieren. Dabei wird das Metall mittels Plasma, das durch einen elektrischen Lichtbogen bei rund 30.000°C entsteht, und Druckluft geschnitten.
Die dritte Station galt den jungen Kameraden der Einsatzabteilung. Sie konnten an einem Schrottauto die Einsatztaktiken, das Vorgehen sowie die Grundlagen der technischen Rettung unter anderem mit dem hydraulischem Spreizer und der Rettungsschere in der Praxis erlernen.
Herzlichen Dank an:
- Matthias Höfle von der Firma Höfle Nutzfahrzeugservice für das zur Verfügung stellen eines Tanklastzuges und den technischen Einblick in die Fahrzeugtechnik.
- Die Feuerwehr Bretten, speziell an die Kameraden Martin Traut und Stephan Noè für die Unterstützung mit dem Rüstwagen RW 2 bei diesem Übungsdienst.
- Die Firma Petrou KFZ-Technik für das zur Verfügung stellen eines Schrottautos.
- Die Gemeinde Oberderdingen für den Bauhof-LKW.
- Die Firma SOMAKO Hirsch&Attig GmbH für die Stahlplatten
- Das Organisationsteam für den tollen, lehrreichen und abwechslungsreichen Übungsdienst.
Bilder (TP/HB):