Einsätze 2005

10.09.2005 - 4.48 - Brandeinsatz, Großbrand, Überlandhilfe - Arbeitsstättenbrand, Galvanikbetrieb, Hauptstraße, Zaisenhausen

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Zaisenhausen. Zur Überlandhilfe bei einem gemeldeten Dachstuhlbrand wurden die Abteilungen Flehingen und Oberderdingen zusammen mit der Feuerwehr Sulzfeld am Samstagmorgen, 10.09.05 um 4.48 Uhr von der Feuerwehrleitstelle Karlsruhe zur Verstärkung nach Zaisenhausen in die Hauptstraße alarmiert. Dort bemerkten Nachbarn gegen 4.45 Uhr ein Feuer im Dachbereich des Galvanikbetriebs Strähle und verständigten die Feuerwehr.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte am Brandort bot sich folgende Lage: im Bereich eines Beizbades war ein Brand ausgebrochen, und hatte sich auf die Dachkonstruktion der Fabrikhalle ausgeweitet. Der Brand war im Dachstuhl auf einer Fläche von ca. 5x5 Metern durchgebrochen.

Nachdem mehrere Zugänge zur Werkshalle geöffnet waren, begannen die Einsatzkräfte der beteiligten Wehren sofort mit der Brandbekämpfung von allen Seiten des Objektes. Dabei waren etliche Atemschutztrupps im Innenangriff, die unter anderem auch über Steckleitern und den Balkon ins erste Obergeschoss der in die Fabrikhalle eingebauten Hausmeisterwohnung vorgegangen waren, eingesetzt. Es kamen dabei insgesamt drei C-Rohre sowie ein B-Rohr zur Riegelstellung im Außenangriff zum Einsatz.

Außerdem wurde die Brandbekämpfung mit dem Wenderohr der in Flehingen stationierten Drehleiter von oben unterstützt. Der noch schlafende Hausmeister wurde von den ersten vorgehenden Trupps geweckt und unverletzt aus dem Gefahrenbereich gebracht. Parallel zu den ersten Löscharbeiten wurde die Wasserversorgung aufgebaut. Hier wurde von Kräften aus Oberderdingen und Flehingen neben der Wasserentnahme aus dem öffentlichen Netz auch eine Wasserentnahmestelle am Kohlbach eingerichtet und eine rund 200 Meter lange Versorgungsleitung aufgebaut.

Vorsorglich wurde weiterhin ein zusätzlicher Löschzug sowie der Atemschutzgerätewagen der Feuerwehr Bretten angefordert. Mit mehreren Hochdrucklüftern wurde die Halle vom Brandrauch befreit, außerdem wurde die Einsatzstelle weiträumig ausgeleuchtet. Die Führungsgruppe der Abteilung Oberderdingen unterstützte logistisch und personell die örtliche Einsatzleitung mit dem Einsatzleitwagen.

Das Feuer konnte gegen 5.30 Uhr gelöscht werden, eine Brandausbreitung konnte verhindert werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich aber noch einige Stunden hin. Durch das Feuer wurde auch ein 20 kg schwerer Chemikaliensack beschädigt. Er konnte aber von Feuerwehrkräften in einen sicheren Behälter umgelagert werden, so dass kein Einsatz des Gefahrgutzuges notwendig wurde. Für die Bevölkerung bestand keine Gefahr durch freiwerdende Gefahrstoffe.

Zur Kontrolle der Brandstelle auf eventuelle, versteckte Brandnester wurde die Oberderdinger Wärmebildkamera eingesetzt. Als Brandursache wird ein technischer Defekt an einem Gleichrichter des Beizbades vermutet. Während des Einsatzes musste die Ortsdurchfahrt in Zaisenhausen für den Verkehr voll gesperrt werden. Die ersten Feuerwehrkräfte konnten den Einsatzort gegen 7.00 Uhr wieder verlassen.

Vor Ort informierten sich der stellvertretende Kreisbrandmeister Frank Jahraus sowie Zaisenhausens stellvertretender Bürgermeister Stoffel über die Lage. Vorsorglich bzw. auch zum Schutz der Einsatzkräfte war der DRK-Rettungsdienst mit einem Notarzt, dem organisatorischen Leiter Rettungsdienst Klaus Münch und fünf Mitarbeitern und mehrere DRK-Bereitschaften mit insgesamt neun Helfern u.a. mit der Schnelleinsatzgruppe „Tox“ angerückt. Verletzt wurde aber glücklicherweise niemand. Die DRK-Bereitschaft Zaisenhausen hatte zudem die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Essen übernommen.

Die Polizei war mit fünf Beamten und drei Streifenwagen des Reviers Bretten vor Ort. Außerdem war die EnBW mit einem Mitarbeiter und einem Einsatzfahrzeug angerückt, und hatte das Gebäude stromlos gemacht.

Die Feuerwehren waren zusammen mit 111 Einsatzkräften und 20 Fahrzeugen im Einsatz. Die beiden Abteilungen der Feuerwehr Oberderdingen konnten den Einsatz gegen 8.00 Uhr beenden. Um 9.16 Uhr wurde allerdings die Wärmebildkamera erneut angefordert, so dass der Einsatzleitwagen nochmals anrückte. Einsatzende war dann schließlich um 10.10 Uhr.

Kräfteübersicht:

Einheit	Anzahl Kräfte	Fahrzeuge
Feuerwehr Zaisenhausen	25	1 Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 1 Löschgruppenfahrzeug LF 8
Feuerwehr Oberderdingen, Abteilung Oberderdingen	23	1 Löschgruppenfahrzeug LF 16/20 1 Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 1 Einsatzleitwagen ELW 1 1 Rüstwagen RW 1 1 Mannschaftstransportwagen MTW
Feuerwehr Oberderdingen, Abteilung Flehingen	15	1 Drehleiter DLK 23/12 1 Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 1 Tragkraftspritzenfahrzeug TSF
Feuerwehr Sulzfeld	22	1 Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 1 Löschgruppenfahrzeug LF 8 1 Mannschaftstransportwagen MTW
Feuerwehr Bretten, Abteilung Bretten	23	1 Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 2 Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 1 Gerätewagen-Atemschutz GW-A
Stellv. KBM	1	1 Kommandowagen Kdow
Pressesprecher Kreisfeuerwehr	2	2 Privatfahrzeuge
Deutsches Rotes Kreuz (DRK) Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Rettungsdienst Landkreis Karlsruhe	1 Notarzt 6	1 Notarzteinsatzfahrzeug NEF (Bret- ten) 2 Rettungswagen RTW (Menzingen, Oberderdingen) 1 Kommandowagen Kdow OrgL (Karlsruhe (ASB))
DRK-SEG-Leiter Ost	1	1 Privatfahrzeug
DRK Bereitschaft Zaisenhausen	4
DRK-SEG „Tox“ (Bereitschaften Oberhausen, Odenheim)	4	1 Rettungswagen (Odenheim) 1 Kommandowagen (Oberhausen)
Polizei	5	3 Streifenwagen (Revier Bretten)
EnBW	1	1 Fahrzeug