Einsätze 2004
04.10.2004 - 1.32 - Technische Hilfeleistung, Person in Not - Vermisstensuche, DB-Schnellfahrstrecke, Gemarkung Oberderdingen
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- Veröffentlicht: Montag, 04. Oktober 2004 06:00
- Geschrieben von MW
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Zu einem langandauernden Nachteinsatz wurde die Abteilung Oberderdingen von der Feuerwehrleitstelle Karlsruhe am Montag, 04.10.04 um 1.32 Uhr zu einer Personensuche alarmiert. Die Person aus Bauerbach hatte bei Bekannten telefonisch Selbstmordabsichten angekündigt, und war bereits seit den frühen Abendstunden des Sonntags vermisst. Da die eingeleitete Suche der Feuerwehrabteilung Bretten-Bauerbach und der Polizei im persönlichen Umfeld des Vermissten sowie in Bauerbach und entlang der Bahnstrecken Bretten-Eppingen und der DB-Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart auch trotz des Einsatzes eines Polizeihubschraubers mit Wärmebildkamera bis gegen 1.30 Uhr erfolglos geblieben war, wurden mit den Feuerwehrabteilungen Bretten-Büchig, Bretten-Neibsheim und Oberderdingen weitere Einheiten zur Ausweitung der Suche angefordert.
Nachdem daraufhin der Bundesgrenzschutz aus Sicherheitsgründen die Vollsperrung der Schnellfahrstrecke Mannheim – Stuttgart veranlasst hatte, begannen die Feuerwehreinheiten diese Bahnstrecke vom Rollenbergtunnel bei Bruchsal bis zum Freudensteintunnel bei Zaisersweiher abzusuchen, es war die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Neben den Fußstreifen und einer Wärmebildkamera setzten wir dabei auch zwei kurzerhand organisierte Fahrräder ein, um den rund sieben Kilometer langen Freudensteintunnel schneller durchsuchen zu können.
Kurz vor dem Abbruch der Suchaktion fand ein Trupp unseres Tanklöschfahrzeuges glücklicherweise die gesuchte Person gegen 4.45 Uhr auf der Talbrücke „Zigeunergraben“. Die bewusstlose Person wurde sofort betreut und medizinisch erstversorgt. Außerdem wurden alle Kräfte zur Fundstelle beordert, um den kräftezehrenden, langen Transport auf dem Gleiskörper der Brücke durchzuführen, und um die Einsatzstelle mit mehreren Lichtmasten der Einsatzfahrzeuge auszuleuchten. Mit der Schleifkorbtrage wurde die Person dann eine steile, mit Büschen bewachsene Böschung hinab zu einem Zufahrtsweg abgeseilt, wo sie dem DRK-Rettungsdienst und der Notärztin übergeben wurde. Die Person wurde anschließend stark unterkühlt und unter Alkoholeinfluss stehend, sonst aber wohl unverletzt, zur Behandlung in die Brettener Rechbergklinik gebracht.
Neben den Kräften der Brettener Feuerwehrabteilungen Bauerbach, Büchig und Neibsheim um den Stadtbrandmeister Werner Baumann war die Abteilung Oberderdingen mit 21 Feuerwehrangehörigen und vier Fahrzeugen (Einsatzleitwagen ELW 1, Rüstwagen RW 1, Löschgruppenfahrzeug LF 16/20 und Tanklöschfahrzeug TLF 16/25) im Einsatz. Weiterhin waren etliche Beamte der Polizei und des Bundesgrenzschutzes mit mehreren Fahrzeugen und einem Hubschrauber, der Notfallmanager der Deutschen Bahn AG mit einem Fahrzeug sowie der DRK-Rettungsdienst mit einer Notärztin, drei Mitarbeitern und zwei Fahrzeugen vor Ort. Einsatzende war für uns gegen 5.45 Uhr.