22.04.2015 - Themenabend des Stadt- und Kreisfeuerwehrverbands besucht

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Veröffentlicht: Mittwoch, 22. April 2015 22:13
Geschrieben von MW / E. Geißler
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Eine 12-köpfige Gruppe der Feuerwehr Oberderdingen mit Kameraden aus allen drei Abteilungen besuchte am Mittwoch, 22.04.15 den gemeinsamen Themenabend von Stadt- und Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe, der in der Hagwaldhalle in Pfinztal-Kleinsteinbach stattfand. Inhalt des Themenabends waren interessante Fachvorträge zu „Kindergruppen in den Jugendfeuerwehren“ und zum „Einsatz von Schaummittel beim Brandeinsatz“.  

Mehr Informationen zum Themenabend gibt es im unten angefügten Bericht des Kreisfeuerwehrverbands.

Gut besuchter Themenabend der Kreisfeuerwehrverbände

Regelmäßig laden der Stadtfeuerwehrverband und der Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe die Führungskräfte zu einem Themenabend ein. Vorbereitet und organisiert werden diese Veranstaltungen von Eckhard Helms, Projektleiter und stellvertretender Vorsitzender im Kreisfeuerwehrverband.

Adolf Fleck sprach zum Einsatz von Schaummitteln (Foto: E. Geißler)

Bürgermeisterin Nicola Bodner hieß in der sehr gut besetzten Hagwaldhalle in Kleinsteinbach viele Führungskräfte aus den Feuerwehren des Stadt- und Landkreises Karlsruher willkommen. Das Pfinztaler Ortsoberhaupt lobte die Feuerwehrleute für den vorbildlichen und ehrenamtlichen Einsatz für die Allgemeinheit. In der Gewinnung der Jugend für die Feuerwehr und noch mehr die dauerhafte Bindung an die Heimat sah sie als große Herausforderung und Zukunftsaufgabe für die Feuerwehren.

Holger Roßwag, der kürzlich neu gewählte Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes konnte Dr. Markus Pulm von der Banddirektion Karlsruhe ebenso begrüßen wie Kreisbrandmeister Thomas Hauck mit seinen Stellvertretern. Ganz herzlich willkommen hieß Roßwag auch seinen Vorgänger im Amt, Ehrenverbandsvorsitzender Rudolf Dieterle.

Im ersten Fachvortrag des Abends informierte Nadine Krenz über die Kindergruppen in den Jugendfeuerwehren des Landes. Krenz ist im Sachgebiet „Jugendfeuerwehr“ an der Landesfeuerwehrschule Bruchsal tätig. Sehr anschaulich referierte sie über den Werdegang der Nachwuchsorganisation der Feuerwehren. „Kindergruppen sind eine gute Möglichkeit der Nachwuchsgewinnung für die Feuerwehren“, stellte Krenz eingangs fest. Fragen der Organisation, der Verantwortlichkeit und Rechtsfragen wurden ebenso dargelegt, wie die Abgrenzung zu den Jugendgruppen der Altersgruppe 10 bis 17 Jahre. „Für die Öffentlichkeitsarbeit sind Kindergruppen ein Magnet und das sollten sie auch nutzen“, gab Krenz als Ratschlag an die Führungskräfte der Feuerwehren weiter. Sie zeigte auch auf, wie das neue Feuerwehrgesetz nun auch ermöglicht, dass zum Beispiel Mütter als Betreuerinnen in Kindergruppen eingesetzt werden können, ohne dass sie selbst Feuerwehrangehörige sind. Den vollen Versicherungsschutz erreicht man hier zum Beispiel über den Einsatz als Fachberaterin. „Es muss ihnen gelingen, Leute für die Feuerwehr zu gewinnen, die Spaß und Freude am Umgang mit Kindern haben“, stellte Krenz abschließend fest.

Auf eine Frage aus dem Plenum berichte Nadine Krenz über das Bemühen verschiedener Ministerien, innerhalb von Baden-Württemberg eine einheitliche Regelung zu den erforderlichen Führungszeugnissen für Mitwirkende in der Jugendarbeit zu schaffen.

Ein völliges anderes Thema bearbeiteten Adolf Fleck und Thomas Hauck. Branddirektor a.D. Adolf Fleck, früherer stellvertretendre Leiter der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg, ging auf die rechtlichen Fragen beim Einsatz von Schaummittel im Brandeinsatz ein. „Wir sind die Feuerwehr und schauen nicht nur zu, wenn etwas abbrennt“, stellte Fleck in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Schaummittel ist giftig und kann die Umwelt nachhaltig gefährden. Dies muss allen Verantwortlichen bewusst sein. Mit zehn Thesen versuchte Fleck diese schwierige Entscheidung im Einzelfall transparent zu gestalten. Jeder einzelne Schritt ist geeignet, um für den Einsatzfall das Vorgehen zu dokumentieren und auch rechtlichen Überprüfungen Stand zu halten. Grundsätzlich ist auch zu beachten, dass bei Übung nur spezielles Übungsschaumittel verwendet wird.

Kreisbrandmeister Hauck zeigte Beispiele auf, in denen Feuerwehren auch aus dem Landkreis Karlsruhe sehr gute Löscherfolge ohne den Einsatz von Schaummittel erreichten. Gerade der Einsatz des Holland Fire System gibt die Möglichkeit, mit großen Wassermengen einen gezielten Erfolg zu erreichen. „Schaum ist ein Sonderlöschmittel und dies muss bewusst sein“, stellt der KBM weiter fest. Dort wo es erforderlich ist, kann Schaum durchaus wirksam und erfolgreich eingesetzt werden. Die war auch die Erfolgsstory beim Goodyear-Brand im Jahr 2004.

Ulrich Volz schloss den erfolgreichen Abend, ohne den Verantwortlichen die Bedeutung der Jugendarbeit für den Weiterbestand der Feuerwehr ans Herz zu legen.

Quelle: Edgar Geißler, Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe, 22.04.15