11.01.2013 - Abteilungsversammlung 2013 der Abteilung Oberderdingen: Im Berichtsjahr 2012 wurden die Weichen für Feuerwehrhausneubau gestellt

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Veröffentlicht: Freitag, 11. Januar 2013 22:50
Geschrieben von Michael Wöhrle
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Abteilungsversammlung 2013Oberderdingen - Abteilungskommandant Thomas Meffle hatte am Freitag, 11.01.13 zur diesjährigen Abteilungsversammlung der Abteilung Oberderdingen ins DRK-Haus Oberderdingen eingeladen. Er konnte neben Kommandant Oliver Schäfer, Ehrenkommandant Egon Bäuerle, den Kameraden der Einsatzabteilung, der Jugendfeuerwehr und der Altersmannschaft auch wieder zahlreiche Gäste, darunter Bürgermeister Thomas Nowitzki, den Feuerwehrsachbearbeiter Rüdiger Leicht, den Ortsvorsteher Helmut Schmidt aus Flehingen sowie die Gemeinderäte Harald Vincon und Hans Meffle begrüßen.

Sein Gruß galt auch Bernd Stromenger vom DRK-Ortsverein Oberderdingen, dem Leiter des Polizeipostens Oberderdingen Polizeihauptkommissar Jürgen Braun, sowie den Abordnungen der Abteilungen Flehingen und Großvillars um deren Abteilungskommandanten.

Zu Ehren unserer verstorbenen Kameraden erhob sich anschließend die Versammlung. Sie gedachten ganz besonders dem 2012 verstorbenen Weggefährten Hans Kunzmann.

Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit folgten die Berichte des Abteilungskommandanten und seiner beiden Stellvertreter Sven Gedrat und Marc Leimkötter für das Berichtsjahr 2012. Die Berichte wurden mittels einer Präsentation vorgetragen.

Der Mannschaftsstand der Abteilung Oberderdingen war etwas rückläufig, und betrug zum 31.12.12 nach Meffles Ausführungen 122 Angehörige, aufgeteilt in 58 (- 7) aktive Wehrmitglieder – darunter sechs Frauen –, 49 Jugendfeuerwehrangehörige (+ 1) – davon sieben Mädchen – und 15 Männer (+ 2) der Altersabteilung. Mit Robin Gedrat und Emanuel Sic konnten im Berichtsjahr zwei Angehörige von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen werden. Neun Mitglieder waren 2012 ausgetreten.

Natürlich beteiligte sich die Abteilung Oberderdingen auch im vergangenen Jahr wieder an zahlreichen Veranstaltungen oder führte sie selbst durch, so Meffle. Beispielhaft seien hier der Lichtmeßtanz, das Maibaumstellen oder die Kerweveranstaltung genannt. Als kameradschaftliche Höhepunkte des Jahres nannte er die Sommernachtsdienste während der großen Ferien und den Abteilungsausflug nach Bad Schussenried. Der Dienstsport ist allerdings ausbaufähig und muss dringend verbessert werden, wofür weiterhin noch ein Verantwortlicher gesucht wird, sagte Meffle.

Der Fahrzeug- und Gerätebestand blieb im Wesentlichen unverändert, es wurden im Berichtsjahr nur dringende Ersatzbeschaffungen getätigt.

Meffle dankte zum Schluss seines Berichts den Fachgebietsleitern und ihren Helfern sowie den Jugendbetreuern für ihre gute Arbeit und die vielen geleisteten Stunden, ohne die ein reibungsloser Ablauf bei Einsätzen und im Übungsdienst sowie die Nachwuchssicherstellung so nicht möglich wäre.

Über Aus- und Fortbildungen berichtete anschließend der erste stellvertretende Abteilungskommandant Sven Gedrat. In seinem Bericht konnte er wieder von zahlreichen Aus- und Fortbildungen auf Kreis- bzw. Unterkreisebene oder an der Landesfeuerwehrschule berichten, was den guten Ausbildungsstand verdeutlicht. So absolvierten Robin Gedrat und Eric Rappich die Grundausbildung sowie den Sprechfunker/Melder-Lehrgang. An der Ausbildung  zum Atemschutzgeräteträger nahmen Andreas Bäuerle, Holger Eichholz und Pascal Sommer teil. Thomas Meffle erhielt an der Landesfeuerwehrschule die Ausbildung zum Ausbilder für Grundausbildung/Truppführerlehrgang, Philipp Scherer absolvierte den Lehrgang Ausbilden für Führungskräfte. Robin Gedrat und Eric Rappich besuchten den Jugendgruppenleiterlehrgang Teil 1 und 2.

Am Seminar „Technische Hilfe Stadtbahn“ der AVG nahmen Tim Bäuerle, Holger Eichholz, Kevin Gedrat, Niels Heim und Eric Rappich teil. Kevin Gedrat und Peter Ippich besuchten das Seminar „Anlegen und Durchführen von Einsatzübungen in der Jugendfeuerwehr“, Manuel Kehrer das Seminar „Entwicklung und Einsatz von Spielen für die feuerwehrtechnische Ausbildung“, Patrick Gschwindt das Seminar „Motivation in der Jugendfeuerwehr“, Thomas Meffle und Oliver Schäfer das Seminar „Alternative Fahrzeugantriebe“, Javed Mohoboob das Seminar „Multiplikatorenschulung Integration“, Tobias Proissl das Seminar „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“  sowie Sven Gedrat die Seminare  „Atemschutznotfalltraining“, „Grundüberholung Lungenautomaten“ und „Instandhaltung Vollmasken + Pressluftatmer”. Eric Rappich und Michael Wöhrle absolvierten ein Reanimationstraining mit Frühdefibrillation. 11 Feuerwehrangehörige besuchten ein Brandübungstraining für Atemschutzgeräteträger. Andreas Bäuerle, Tilo Groba-Dörner, Heiner Ippich, Peter Ippich, Gerd Korn, Sascha Könecke und Sascha Leimkötter absolvierten einen Motorsägenführerlehrgang Modul 4.

Auf Standortebene wurden bei 24 Übungsdiensten mit insgesamt 3021 Stunden die Einsatzkräfte nach dem Lernzielkatalog der Landesfeuerwehrschule ausgebildet. In den Stufen Bronze und Silber absolvierten jeweils zwei Gruppen das Feuerwehrleistungsabzeichen Baden-Württemberg. Hierbei ist zu erwähnen, dass es sich bei der Abnahme in Bronze überwiegend um Teilnehmer der Ü40-Gruppe handelte und dass drei Kameraden der Abteilung Großvillars mitgemacht haben.

Der zweite stellvertretende Abteilungskommandant Marc Leimkötter stellte in seinem Bericht die Einsatzstatistik für das abgelaufene Jahr vor. Er konnte von einem recht ruhigen Einsatzjahr berichten. Die Abteilung Oberderdingen wurde 2012 zu 70 Einsätzen gerufen, von denen er vor allem den Großbrand in der Aschingerstraße nochmals ins Gedächtnis rief. Die Einsätze gliedern sich in 38 Brandeinsätze, 24 technische Hilfeleistungen und acht Sicherheitswachdienste. Dabei wurden von den Einsatzkräften insgesamt 1541 Stunden aufgebracht. Leimkötter konnte leider auch von einem minimal rückläufigen Dienstbesuch bei den 24 durchgeführten Übungsdiensten berichten.

In der Tagesordnung folgte der Bericht der Altersabteilung. Deren Leiter Egon Bäuerle berichtete von einem um zwei Personen gestiegenen Personalstand von 15 Mitgliedern. Die Altersmannschaft traf sich 2012 zu 10 Diensten überwiegend kameradschaftlicher Natur. Außerdem wurden weitere Termine, wie beispielsweise Festbesuche oder der Seniorennachmittag der Gemeinde wahrgenommen.

Anschließend legte Jugendwart Philipp Scherer den Jahresbericht 2012 für die Jugendabteilung ab. Er berichtete von einem Mitgliederstand von 49 Angehörigen, davon sieben Mädchen. Im Berichtsjahr waren fünf Zugänge und vier Austritte zu verzeichnen. Die Jugendlichen waren dabei in zwei Altersgruppen aufgeteilt.

Er berichtete weiter, dass im abgelaufenen Jahr 50 Übungsdienste mit einem Gesamtaufkommen von 1830 Stunden geleistet wurden. Die abgeleisteten Dienststunden teilen sich in 1/3 feuerwehrtechnische Ausbildung, bei der unter anderem die theoretischen und praktischen Kenntnisse der Feuerwehrdienstvorschriften und der Ersten Hilfe vermittelt wurden, und in 2/3 allgemeine jugendpflegerische Arbeit, wie beispielsweise Sport-, Spiel- und diverse Sonderdienste auf. Er konnte ferner von einem sehr guten Dienstbesuch berichten, so dass bei der Neujahrsfeier wieder einige Jugendfeuerwehrler mit einem Präsent geehrt werden können.

Für die Ausbildung und Betreuung stehen insgesamt 14 Jugendbetreuer zur Verfügung. Sie haben im Berichtsjahr zur Vor- bzw. Nachbereitung der Dienste zusätzlich noch rund 604 Stunden geleistet. Scherer gab anschließend einen Überblick über die Sonderdienste und die sonstigen Aktivitäten und Veranstaltungen an denen die Jugendfeuerwehr 2012 mitgewirkt hat. Hier sind vor allem die Christbaum- und Altpapiersammlung, die Neujahrsfeier, die Teilnahmen beim Indiakaturnier, beim Maibaumstellen und beim Oberderdinger Weihnachtsmarkt, das Zeltlager in Bad Schussenried und das Ski- bzw. Snowboardwochenende in Oberreute zu nennen.

Der Bericht des Kassiers Thorsten Reiner stand dann als nächster Punkt auf der Tagesordnung. Er gab der Versammlung einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben sowie die Abschlussbilanz der Abteilungskasse bekannt. Zudem stellte er den Wirtschaftsplan für 2013 vor. Kassenprüfer Marco Fischer, der die Kasse zusammen mit Simone Pfleiderer geprüft hatte, konnte der Versammlung von einer einwandfreien und ordnungsgemäßen Buchführung berichten.

Nach den Jahresberichten richtete Bürgermeister Thomas Nowitzki einige Grußworte an die Versammlung. Er freute sich über die Anwesenheit von Herrn Rüdiger Leicht von der Gemeindeverwaltung sowie von DRK und Polizei, die damit ihr Interesse und die Verbundenheit zur Feuerwehr zeigten, und so auch ihre Anerkennung für die Leistung der Feuerwehr zum Ausdruck brächten. Die Feuerwehr ist ein wichtiger Bestandteil des Gemeindelebens, die nicht wegzudenken ist.

Er freute sich über die überaus gute Stimmung unter der Mannschaft bei dieser Versammlung, die die gute Kameradschaft wiederspiegele. Im Bezug auf den Bericht der Altersmannschaft machte er deutlich, dass auch er die kameradschaftlichen Treffen für sehr wichtig halte, denn nach so vielen Dienstjahren müsse auch ein Zusammensein in gemütlicher Runde möglich sein. Zudem seien sie Vorbilder für die jungen Feuerwehrangehörigen und so manches Gespräch mit den Mitbürgern würde in Anwesenheit eines langjährigen Feuerwehrmitglieds anders verlaufen, als sonst. Er war sich sicher, dass die Alterskameraden auch im neuen Feuerwehrhaus ein entsprechendes Plätzchen für ihre Treffen finden werden.

Rückblickend auf 2012 sprach er von einem eher ruhigen, unspektakulären Jahr, mit Ausnahme des Großbrandes in der Aschingerstraße. Er zeigte sich glücklich und froh, dass die Feuerwehr so gut gearbeitet hat, und Schlimmeres verhindert werden konnte.

Er wisse durchaus um das hohe zeitliche Engagement der Feuerwehrangehörigen, aber er mahnte auch an, im Hinblick auf Übung und Ausbildung das Engagement nicht schleifen zu lassen, denn nur Übung mache den Meister, und nur so könne effektiv und gut geholfen werden. Nowitzki sprach weiterhin das Thema Lichtmess an. Es sei mit allen Beteiligten ein neues Konzept erarbeitet worden, das den Ausklang des Tages in der WG vorsehe. Er hoffe, dass dieses Konzept greife. Für 2013 bat er die Feuerwehrangehörigen um Unterstützung beim Europafest sowie beim Kinderfest anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Gemeinde Oberderdingen.

Das Jahr 2012 sei ein wichtiges, vorbereitendes Jahr für den Feuerwehrhausneubau gewesen, so Nowitzki. Die Weichen sind gestellt, 2013 wird ein sehr wichtiges Jahr für die Zukunft der Feuerwehr werden, wenn alle mit anpacken und mit einer Stimme sprechen, werde ein optischer und städtebaulicher Blickpunkt am Oberderdinger Ortseingang entstehen. Er dankte ausdrücklich dem Gemeinderat für das Mitziehen beim Feuerwehrhausneubau. Im Weiteren ging er auf die ausstehenden Fahrzeugbeschaffungen ein, die laut Feuerwehrkonzeption bzw. nun auf Grund technischer Mängel vorgezogen anstehen. Er sagte, dass es wegen der Finanzierung keine einfache Geschichte für die Gemeinde werde, schließlich müssten solch hohe Kosten gegenüber den Bürgern auch vertretbar sein. Es werde ein Kraftakt werden, aber er sei zuversichtlich, dass es gehen werde. Die Jahre 2013 und 2014 werden gute Jahre für die Feuerwehr, so Nowitzki weiter. Abschließend dankte er allen für ihr Engagement.

Kommandant Oliver Schäfer überbrachte als weiterer Redner die Grüße der Gesamtwehr. Er bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen gerade im Hinblick auf die Planungen zum Feuerwehrhausneubau. Er zeigte sich sehr sicher, dass „etwas sehr Gutes dabei rauskommt“, und er freue sich jetzt schon auf die Zeit im neuen Feuerwehrhaus.  Zurückblickend auf das Jahr 2012 ging er vor allem auf den Großbrand in der Aschingerstraße ein, und berichtete von der Situation aus seiner Sicht. Für ihn sei der Einsatz ein „entspannter Einsatz“ gewesen, denn er wusste, dass er innerhalb kürzester Zeit auf ausreichend und gut ausgebildete Kräfte aus der Gesamtwehr und über eine sehr gute Führungsstruktur verfügen konnte. Der Einsatz sei sehr gut abgelaufen, wofür er den eingesetzten Kräften ausdrücklich sein großes Lob und seinen Dank aussprach. Dass am Aschingerhaus letztendlich „nur“ rund 75 000 Euro Schaden entstand, führte er neben dem raschen Einsatz der Feuerwehr vor allem auf die schnelle Alarmierung durch die installierte Brandmeldeanlage zurück. Dass trotz der guten und effektiven Zusammenarbeit aller die Scheune und das Wohnhaus nicht gehalten werden konnten, lies sich nach seiner Einschätzung nicht vermeiden, und war größtenteils auch der brandschutztechnisch mangelhaften baulichen Sanierung geschuldet. Im Ausblick auf 2013 freue er sich auf ein zwar sicherlich arbeitsreiches, aber interessantes Jahr, bei dem v. A. im Hinblick auf den Feuerwehrhausneubau und anstehende Fahrzeugbeschaffungen viele tolle Ergebnisse zu erzielen seien.

Oberderdingens Polizeipostenführer Jürgen Braun  überbrachte die Grüße der Polizei, insbesondere des Polizeipostens Oberderdingen und des Reviers Bretten. Er bedankte sich für die Einladung und für die gute Zusammenarbeit. Er informierte kurz über die Auswirkungen der Polizeireform und über die teils unklare Personalsituation bzw. -entwicklung insbesondere im Hinblick auf die Revierleitung in Bretten, die mit Thomas Maag nur interimsweise besetzt ist, und dass der für diesen Posten vorgesehene Herr Kling noch auf unabsehbare Zeit im Projekt Digitalfunk gebunden ist. Aber auch im Posten Oberderdingen stehen 2013 zwei Veränderungen an: Herr Steinbach sowie Herr Scharmann gehen in Pension, die Nachfolger ungewiss.

In der Tagesordnung folgten die Ehrungen und Beförderungen auf Abteilungsebene.

Tätigkeitsabzeichen für die in 2012 erfolgreich abgeschlossenen Lehrgänge Sprechfunker / Melder und Atemschutzgeräteträger erhielten die oben erwähnten Teilnehmer.

Zum Feuerwehrmann wurden Robin Gedrat und Eric Rappich sowie zum Hauptfeuerwehrmann wurde Hansjörg Weisert von der Abteilungsführung befördert.

Von der Jugendfeuerwehr wurden bei der Versammlung Robin Bischoff, Michael Borchardt, Yunus Bulut, Ralf Ippich, Niklas Mayer, Fabian Proissl, Julian Scherhaufer und Moritz Lucca Söhling in die Einsatzabteilung übernommen. Sie erhielten als Begrüßungsgeschenk einen Karabinerhaken für den Sicherheitsgurt, damit sie gut gewappnet zu den Einsätzen gehen können. 

Anschließend nahm die Abteilungsführung die Ehrungen für guten Dienstbesuch vor. Bei den regulären Übungsdiensten freitags waren immer anwesend Tobias Proissl, und Michael Wöhrle, ein Mal entschuldigt Kevin Gedrat, Gerd Korn, Fabian Proissl und Thomas Meffle. Andreas Bäuerle, Holger Eichholz, Sven Gedrat und Patrick Gschwindt waren zwei Mal entschuldigt, drei Mal entschuldigt gefehlt hatten Martin Heugel und Marc Leimkötter.

40 Angehörige der Einsatzabteilung (69%) haben die vorgegebene Stundenzahl von 70 Stunden, und zum überwiegenden Teil sogar weitaus mehr, bei Übungen und Veranstaltungen erbracht. Sie erhielten, wie auch die beiden Helferinnen im Küchenteam Ann-Kathrin Bonzheim und Maren Gschwindt, je eine Kaffeetasse mit Feuerwehr-Oberderdingen-Logo als Präsent.

Nach den Ehrungen gab Thomas Meffle noch einen kurzen Ausblick auf die bevorstehenden Veranstaltungen bevor er mit den beiden Wahlsprüchen „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ und „Einer für alle, alle für Einen“ die harmonisch verlaufene Versammlung schloss.