10.01.2003 - Abteilungsversammlung Oberderdingen

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Veröffentlicht: Freitag, 10. Januar 2003 23:00
Geschrieben von MW
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Oberderdingen. Bei der diesjährigen Abteilungsversammlung am Freitag, 10.01.03 konnte Abteilungskommandant Sönke Heim den anwesenden Feuerwehrangehörigen und Gästen, darunter Bürgermeister Erwin Breitinger, Beigeordneter Thomas Nowitzki, Gemeindekämmerer und Feuerwehrsachbearbeiter Martin Diestl, zahlreiche Gemeinderäte, die Ehrenkommandanten Egon Bäuerle und Albert Schelling sowie Ehrenbrandmeister Werner Kümmel von einem Rekordjahr in Sachen Einsätzen berichten.

98 Einsätze (so viele wie noch nie) mit insgesamt rund 2070 Stunden mussten bewältigt werden, davon waren 28 Brandeinsätze (v. a. Zimmer- bzw. Kellerbrände), 40 technische Hilfeleistungen sowie neun Sicherheitswachdienste, 19 Fehlalarme und zwei sonstige Einsätze. Bei den Einsätzen konnten zwei Personen gerettet werden, zwei Menschen konnten nur noch tot geborgen werden.

Die Eintreffzeit lag bei ca. 80% der Einsätze zwischen 6 und 8 Minuten nach der Alarmierung. Durch diese schnelle Eintreffzeit und das fundierte Handeln konnten überwiegend größere Schäden verhindert werden. Die Alarmierung erfolgte in 80 % der Einsätze durch die Feuerwehrleitstelle Karlsruhe, jeweils 10% durch Brandmeldeanlagen und durch sonstiges (z.B. Telefon).

Das im Sommer in Dienst gestellte Löschgruppenfahrzeug LF 16 kam gerade zur rechten Zeit. Es konnte bei über 50 % der Einsätze noch eingesetzt werden, und man kann sagen, dass nach einer Eingewöhnungsphase die kompletten Möglichkeiten ausgeschöpft und somit schneller und effizienter Hilfe geleistet werden kann. Das LF 16 war die ideale Ergänzung zu den anderen Fahrzeugen, zum einen in Verbindung mit dem Rüstwagen zur technischen Hilfe, zum anderen in Verbindung mit dem Tanklöschfahrzeug bei Brandeinsätzen. Besonders die Brandeinsätze haben gezeigt, dass auf das zweite Löschfahrzeug in der Abt. Oberderdingen nicht verzichtet werden kann, denn die Abt. Oberderdingen, so zeigten die Einsatzberichte, rückte bei 100 % der Brandeinsätze - aber auch der Hilfeleistungseinsätze die größeren Ausmaßes waren - mit 18 - 35 Mann aus.

Die Mannschaftsstärke der aktiven Wehr blieb 2002 unverändert bei 53 Mitglieder (davon fünf Frauen). Das Durchschnittsalter liegt bei 30,96 Jahren. Im Berichtsjahr wurden wieder zahlreiche Sitzungen und Versammlungen (rund 50 zusätzliche Termine) abgehalten sowie Feste und Tage der offenen Türen bei befreundeten Feuerwehren besucht. Natürlich waren Kindergarten und Strombergschule auch wieder bei ihrer Feuerwehr zum „Anfassen und Kennen lernen“ und zur Brandschutzerziehung. Ebenso wurden Besprechungen im Zusammenhang mit der Neubeschaffung des Löschgruppenfahrzeugs durchgeführt.

Bei den eigenen Veranstaltungen sind mit dem traditionellen Lichtmesstanz bzw. Tanz in den Mai wegen der miserablen Besucherresonanz und dem dadurch resultierenden finanziellen Verlust zwei für die Helfer deprimierende Veranstaltungen in der Aschingerhalle gelaufen. Danach wurden mehr und mehr Stimmen laut, die keine Fortführung dieser Tanzveranstaltungen mehr wollten. Für dieses Jahr wurde nach Absprache mit der Gemeindeverwaltung aber nochmals der Versuch einer Lichtmessveranstaltung in geänderter Form in der Turnhalle vereinbart, um den Oberderdinger Nationalfeiertag mit seinen Veranstaltungen zu halten. Auch für den Tanz in den Mai vereinbarten wir mit den Musikern nochmals einen Versuch, da die „Blizzard“ in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern.

Versöhnt wurden wir in Sachen eigener Veranstaltungen von den vielen Besuchern zum Tag der offenen Tür anlässlich der Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeugs LF 16/20 am 07. Juli, sicherlich das Highlight im Feuerwehrjahr. Erfolgreiche Feste in der Gemeinde waren auch das Maibaumfest (zum ersten Mal war das Aufstellen des Maibaums unter gelungener Feuerwehrregie) und das Marktplatzfest wo wir den Bierstand betreuten und das Weißwurstessen durchführten. Wieder gut angekommenen ist bei der Bevölkerung der Kerwesonntag mit der Bewirtung im Feuerwehrhaus.

Der über Pfingsten geplante Jahresausflug der Abteilung ins Ruhrgebiet nach Oberhausen musste leider abgesagt werden. Zusammen mit der Jugendfeuerwehr wurden verschiedene Aktionen zur Spendensammlung für die von der Flut betroffene Feuerwehr im sächsischen Niederstieglitz im Partnerlandkreis Döbeln durchgeführt.

Bei den Beschaffungen im Jahr 2002 liegt natürlich das Hauptaugenmerk bei der Indienststellung des neuen Löschgruppenfahrzeugs und den damit verbundenen Gerätschaften. Hier sind besonders die vier auf dem neuesten Stand der Technik basierenden Atemschutzgeräte samt Ersatzflaschen sowie die Atemschutzüberwachungstafel und ABEK-Atemluftfilter zu nennen. Zum Jahresende musste noch der defekte Luftkompressor zum Befüllen der Fahrzeugbremsanlagen ersetzt werden. Aus der Kameradschaftskasse wurde eine digitale Kamera zur Einsatzdokumentation beschafft.

Für den geschäftlich verhinderten stellvertretenden Abteilungskommandant Oliver Schäfer belichtete Sönke Heim in seinem Bericht den Übungsbetrieb und die Aus- und Fortbildung im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden 28 Übungsdienste und Einsatzübungen mit 2332 möglichen Übungsstunden zum gesamten Einsatzspektrum (u. a. Brandbekämpfung, Gefahrgut und Ölwehr, Erste Hilfe, technische Hilfe, Sprechfunk, Pumpen und Aggregate, Atemschutz und Wärmebildkamera) sowie vier Atemschutzübungen (an der Landesfeuerwehrschule bzw. am Forschungszentrum Karlsruhe)  abgehalten. Von den möglichen Übungsstunden wurden von den Feuerwehrangehörigen tatsächlich 1980 Stunden geleistet.

Außerdem wurde an der Unterkreisübung mit drei Einsatzszenarien im Gölshäuser Industriegebiet sowie an einer Großübung an der Landesfeuerwehrschule mitgewirkt. Neben der Ausbildung auf Ortsebene waren auch zahlreiche Kameraden bei Lehrgängen auf Kreisebene bzw. an der Landesfeuerwehrschule. So wurden Atemschutzgeräteträger für Pressluftatmer, Führer in Einheiten über Zugstärke, Gruppenführer im Gefahrguteinsatz, Führerscheinklasse CE und Sprechfunker/Melder ausgebildet, der Grundausbildungslehrgang sowie die Seminare technische Hilfe Stadtbahn (bei der AVG in Karlsruhe) und Umgang mit der Wärmebildkamera an einem Übungshaus der Bundeswehr in Stetten am kalten Markt wurden besucht.

Tätigkeitsabzeichen bekamen für den Fachlehrgang Sprechfunker/Melder: Alexander Weisert sowie Niko Petrou und Tomislav Tomanic für den Lehrgang Atemschutz überreicht.

Folgende Kameraden absolvierten zusammen in gemischten Teams mit Kameraden aus Flehingen außerdem noch das Leistungsabzeichen: in der Stufe Bronze waren es: Philip Scherer, Melanie Meffle, Alexander Weisert, Markus Weisert, Tomislav Tomanic, Niko Petrou, Markus Scheckel (Maschinist)  und als Gruppenführer Benedikt Kicherer. In Silber traten Dennis Jörger, Thomas Scheible, Markus Weisert, Sascha Leimkötter, Thorsten Reiner, Manuel Frank, Thomas Meffle, Niko Petrou, Tomislav Tomanic sowie Markus Scheckel (Maschinist)  und  Benedikt Kicherer (Gruppenführer) erfolgreich an.

Zum Oberfeuerwehrmann wurden Thorsten Reiner und Hansjörg Weisert  aufgrund der komplett absolvierten Grundausbildung sowie der Atemschutzgeräteträgerausbildung befördert. Beide gehören mittlerweile zur Stammeinsatzmannschaft und engagieren sich auch sonst in Feuerwehrbelangen.

Von den Fachgebieten (Funktechnik, Gerätewarte, Atemschutz, Kleiderkammer und Kasse) wurden für Wartung und Pflege weitere rund 735 Stunden aufgewendet. Somit ergibt sich eine Gesamtstundenzahl von rund 4785 Stunden für Einsätze, Übungen, Wartung und Pflege.

Der Leiter der Altersabteilung Wolfgang Munz berichtete von einem wohl einmaligen Zuwachs bei den „Reservisten“, denn der Personalstand konnte durch die Aufnahme der Mitglieder der Seniorenkapelle „Seniores“ von 15 auf 19 Angehörige aufgebessert werden. Sie sind jetzt wohl wahrscheinlich auch die einzigste Altersabteilung im Kreis mit einer eigenen „Hausband“.

Die Altersabteilung trifft sich monatlich zu ihren Übungsdiensten, die natürlich aber überwiegend kameradschaftlicher Natur sind, und nicht zuletzt deshalb oftmals zur Pflege von Freundschaften zu anderen Feuerwehren dient. Der Leiter sprach bei den 12 Treffen von einem überdurchschnittlich guten Dienstbesuch. Eine wesentliche und unverzichtbare, tatkräftige Unterstützung bildet die „Reserve“ immer bei den vielen Festaktivitäten der Abteilung.

Jugendwart Marc Leimkötter legte den Jahresbericht über die sehr umfangreiche und zeitintensive Arbeit der Jugendfeuerwehr ab. Die Mannschaftsstärke konnte erfreulicherweise auch hier zum 31.12.02 leicht um drei Mitglieder auf 38 (davon sieben Mädchen) erhöht werden. Die Jugendfeuerwehr trifft sich wöchentlich, so dass 2002 insgesamt 61 Jugenddienste (davon 47 Dienstabende mit 46% feuerwehrtechnische Ausbildung und 54% allgemeine Jugendarbeit wie z. B. Sport, Basteln oder Filmabende) und 16 Sonderdienste abgehalten wurden.

Neben den Diensten fanden aber auch wiederum zahlreiche andere Aktivitäten statt. Highlights waren dabei natürlich das Zeltlager in Leonbronn im Juli/August und im Oktober die Jugendfreizeit in Dahn/Pfalz wo ein Wanderheim für ein Wochenende unter Beschlag genommen wurde. Hier wurden neben der Lagerolympiade mit verschiedenen Spielen bei Tagesausflügen das Keltermusuem, das Feuerwehrmuseum Stuttgart-Münster und das Stuttgarter Planetarium besichtigt, sowie für die Jugendseite auf der Feuerwehr-Homepage gearbeitet.

Weitere Aktivitäten waren: Neujahrsfeier, Indiakaturnier, Beachparty bei der Jugendfeuerwehr Flehingen und die Abnahme der Jugendflamme der Gesamtjugendfeuerwehr aller drei Abteilungen in den Stufen 1.1 und 1.2 im Rahmen des Tages der offenen Tür im Juli.  24 Jugendmitglieder aus Oberderdingen bestanden die Prüfungen.

Zur Aufbesserung der Finanzen wurden die Christbaumsammlung, der Rahmfleckverkauf an Kerwe und beim Weihnachtsmarkt und die Bewirtungen beim Adventsverkauf der Gärtnerei am Amthof durchgeführt. Übernahmen zur aktiven Wehr gab es dieses Mal keine, da im betreffenden Jahrgang keine Mitglieder bei der Jugend sind.

Bürgermeister Erwin Breitinger dankte auch im Namen des Gemeinderates für das Engagement der Feuerwehrangehörigen und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, besonders aber für die Unterstützung bei gesellschaftlichen Veranstaltungen im Ort. Der erste Beigeordnete Thomas Nowitzki bedankte sich bei der Jugendfeuerwehr für ihren Einsatz für die Hochwasserhilfe im Landkreis Döbeln. Er überreichte einen Gutschein für einen Indiaka.

Kommandant und Unterkreisführer Hans Meffle überbrachte zunächst die Grüße von Kreisbrandmeister Thomas Hauck. Er erinnerte an die zur zeit laufenden großen Vorhaben der Gemeinde für die Feuerwehr: den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Flehingen sowie die Beschaffungen vom Löschgruppenfahrzeug LF 16 für Oberderdingen und der neuen Drehleiter für Flehingen. Weiterhin dankte er für die raschen und umsichtigen Einätze von einer gut ausgebildeten Einsatzmannschaft nicht zuletzt auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen.

Zum Abschluss der Versammlung stellte Benedikt Kicherer den neuen, mit einigen Änderungen versehenen Dienstplan für das Jahr 2003 vor. Jürgen Meerwarth gab als verantwortlicher Webmaster einen Einblick über den momentanen Stand unserer neuen Homepage, die seit dem 13.11.02 im Netz steht, und bisher nur Lob erhalten hat.

 

Fotos: Feuerwehr Oberderdingen