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03.03.2012 - Kommandantendienst- und Kreisfeuerwehrverbandsversammlung in Malsch

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Veröffentlicht: Samstag, 03. März 2012 17:21
Geschrieben von MW
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Kommandantendienstversammlung 2012Am Samstag, 03.03.12 fand im Landkreis Karlsruhe die diesjährige Kommandantendienst- und Kreisfeuerwehrverbandsversammlung im Bürgerhaus Malsch statt. Naturgemäß nahm daran auch eine Abordnung der Feuerwehr Oberderdingen mit Kommandant Oliver Schäfer und seinen Stellvertretern, den Abteilungskommandanten und deren Stellvertretern zusammen mit Bürgermeister Thomas Nowitzki teil. Sie konnten unter anderem in den Berichten vom Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden Rudolf Dieterle und von Kreisbrandmeister Thomas Hauck wieder einige wichtige Informationen sammeln.

Eine ausführliche Berichterstattung zur Versammlung vom Kreisfeuerwehrverband ist unten beigefügt.

 

Verbandsnachricht des Kreisfeuerwehrverbands Karlsruhe

Dienst- und Verbandsversammlung der Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe 

Innerhalb der Verbandsversammlung galt es die Mitglieder für den Verbandsausschuss des Kreisfeuerwehrverbandes neu zu wählen. Für jeweils fünf Jahre wurden unter der Leitung von Amtsleiter Bernhard Bösherz die Vertreter der Unterkreise, der Kassenverwalter und der Schriftführer sowie die Vertreter in den Verbandsvorstand gewählt.

Für den Landkreis Karlsruhe übernahm der Erste Landesbeamte die Anhörung der Kommandanten zu Bestellung des hauptamtlichen Kreisbrandmeisters. Knut Bühler verwies auf die letze Änderung des Feuerwehrgesetzes im Jahr 2009. Hier wurde den Landkreisen in Baden-Württemberg vorgegeben, die Stelle des Kreisbrandmeisters künftig hauptamtlich einzurichten. Es wertete diesen Schritt als überfällig, zumal dadurch die Rechtslage an die längst praktizierte Realität in den Landkreisen angepasst würde. Für den Landkreis Karlsruhe stehe dieser Schritt nun an. Die Bestellung eines hauptamtlichen Kreisbrandmeisters sei eine deutliche Stärkung des Ehrenamtes durch die gezielte Einrichtung hauptamtlicher Stellen. So ist nach seiner Auffassung die nun anstehende Bestellung im Landkreis Karlsruhe zu werten.

Die Regularien zum Verbandgeschehen wurden durch den Verbandsvorsitzenden Rudolf Dieterle in gekonnter Art und Weise abgewickelt. Seine Stellvertreter Eckhard Helms, Agathe Meinzer und Martin Kackschies berichteten aus den Fachbereichen des Kreisfeuerwehrverbandes. Die Arbeit des Verbandes für seine Mitglieder war sehr umfangreich und fachlich anspruchsvoll. Die verschiedenen Veranstaltungen wurden gut besucht und werden in bewährter Form auch im neuen Jahr fortgesetzt. Über die positive Entwicklung der Verbandsfinanzen berichtete Klaus Huber. Die Jahresrechnung und der Haushalt wurden einstimmig verabschiedet.

Zur Dienstversammlung konnte Kreisbrandmeister Thomas Hauck zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Ein herzliches Willkommen sprach er Landrat Dr. Christoph Schnaudigel sowie den zahlreich anwesenden Mitgliedern aus dem Kreistag des Landkreises sowie Dezernenten und Amtsleitern aus dem Landratsamt aus. Den zahlreich anwesenden Oberbürgermeistern und Bürgermeistern aus den Landkreiskommunen dankte er für ihre Unterstützung und die Teilnahme an dieser Veranstaltung. Hauck hieß auch die zahlreichen Vertreter von Behörden und befreundeten Verbänden, Organisationen und Einrichtungen willkommen.

Nach der Totenehrung für die verstorbenen Feuerwehrkameraden im Landkreis richtete Bürgermeister von Malsch Elmar Himmel ein Grußwort an die Versammlung. In seinem Grußwort führte er aus, wie wichtig es sei, dass die Gefahrenabwehr in den Kommunen gut funktioniere. Man dürfe aber auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit der Feuerwehren nicht vergessen, sie seien ein wichtiges Bindeglied bei der Gefahrenabwehr. Dies habe sich beim Großbrand in Malsch gezeigt. Ohne diese Zusammenarbeit wäre dieser Einsatz nicht zu bewältigen gewesen. Er habe sich schon oft die Frage gestellt, wie wohl die Feuerwehr in den nächsten 10 bis 15 Jahren aussehen werde. Er hoffe, dass sie noch genau so funktionieren wie es heute sei. Auf jeden Fall müsse im Brandschutz noch vielmehr präventiv gearbeitet werden.

Nach einen weiteren Musikstück von Musikverein Sulzbach, der sich danach verabschiedete, gab Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Rudolf Dieterle seinen Jahresbericht ab. In seinen Bericht berichtete Dieterle über einen neuen Weg den man zusammen mit der Lebenshilfe Bruchsal gehen möchte, nämlich die Integration von Menschen mit Handicap in die Feuerwehr. Aber auch Themen wie Klimawandel würden in der nächsten Zeit immer wieder ein Thema bei den Feuerwehren sein. Bei der Ausbildung soll ein mehrgliedriges Ausbildungsmodell in Zusammenarbeit mit der Landesfeuerwehrschule erarbeitet werden. Soziale Themen wie Gewalt und sexuelle Gewalt machen nicht Halt vor den Feuerwehren. Gerade bei diesen Themen dürfe man nicht die Augen schließen, sondern man müsse sie schon im Vorfeld erkennen und bekämpfen. Der menschliche Umgang mit allen Menschen sollte im Vordergrund stehen. Die Floriansmesse war auch in 2011 wieder ein Highlight. Dieterle bedankte sich für die Mithilfe von Bezirksbrandmeister Jürgen Link und die gute Zusammenarbeit. Ein weiterer Punkt war der wie jedes Jahr vom Polizeipräsidium Karlsruhe organisierte Gedenkgottesdienst für die im Stadt- und Landkreis verstorbenen Unfallopfer. Es sei eine gute und wichtige Veranstaltung, die helfe, das Geschehene auf eine besondere Art und Weise zu verarbeiten.

Nach der Entlastung des Verbandsvorsitzenden Dieterle durch die Versammlung folgte die Ansprache von Landrat Dr. Schnaudigel. Gleich zu Beginn seiner Rede gratulierte Landrat Dr. Schnaudigel den beiden Geburtstagsjubilaren Ehrenkreisbrandmeister Gerhard Wolf und den Ehrenverbandsvorsitzenden Manfred Burkard. Weiter lobte er die großartige Jugendarbeit die im Landkreis geleistet werde. Schon allein das im letzen Jahr stattgefundene Kreisjugendzeltlager sei eine logistische Meisterleistung gewesen. Bei solchen Veranstaltungen lasse sich immer wieder erkennen, wie wichtig die Jugendarbeit ist. Ein Lob ging an die Aktiven Feuerwehren: Sie hätten bei dem Großbrand bei der Firma VEDAG in Rheinsheim wieder einmal die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren im Landkreis bewiesen. An die Kommunen gerichtet, meinte er, dass die Feuerwehr allen lieb sei, aber sie sei auch teuer. Dies würde jedoch der Bevölkerung zugutekommen, wenn die Feuerwehren für ihre Arbeit gut ausgerüstet seien. Deshalb seien auch wieder viele neue Fahrzeuge im Landkreis angeschafft worden. Wenn die Kommunen für Feuerwehrfragen eine qualifizierte Verwaltungskraft einstellen würden, könnten die ehrenamtlichen Kommandanten bei der Verwaltungsarbeit wie etwa Notfallplanung und Erstellen von Einsatzplänen merklich entlastet werden. Des Weiteren hob Landrat Dr. Schnaudigel den Notfallverbund Archive hervor, den Kreisbrandmeister Thomas Hauck zusammen mit den wichtigen Archiven im Stadt- u. Landkreis ins Leben gerufen hat, um bei einem Notfall wichtige Kulturgüter zu retten und zu schützen bzw. einer schnellen Restaurierung zu zuführen. Zum Ende seiner Ausführungen bedankte sich Landrat Dr. Schnaudigel nochmal bei allen Anwesenden für ihre wertvolle Arbeit im Ehrenamt und übergab das Wort an Kreisbrandmeister Thomas Hauck für dessen mündlichen Bericht.

Mit einen Mix von Aphorismen, Zitaten und Sprüchen, die mit entsprechenden Bilder visuell unterlegt waren, versuchte Thomas Hauck verschieden Themen wie dem vorbeugenden Brandschutz im Zusammenhang mit dem abwehrenden Brandschutz neu zu beleuchten. Es müsse nicht nur über kommunale Zusammenarbeit geredet werden, sondern man solle jetzt beginnen, sie auch mit Leben zu erfüllen. Man solle endlich die Bereitschaft und den Willen zeigen für Reformen, damit die Feuerwehren zukunftsfähig bleiben. Reformen bedeutet, dass man auch gemeindeübergreifend arbeiten solle und jetzt endlich die Gemeindegrenzen vergessen sollte. Aber nicht nur die Feuerwehren sollen bzw. müssen umdenken, vor allem auch die Kommunalpolitiker sollten sich diesen Reformen anschließen. Hauck betonte, dass diese interkommunale Zusammenarbeit in der Realität im Landkreis schon funktioniert zwischen Sulzfeld und Zaisenhausen, und sich diese dort bewährt hat. Die Feuerwehr sei Mädchen für alles und es müsse die Frage erlaubt sein, ob das wirklich sein müsse, denn die Feuerwehren hätten zum Beispiel gerade bei Großveranstaltungen ganz andere Aufgaben. Hauck dankte allen Bürgermeistern und Gemeinderäten, die erkannt hätten, was für eine Verantwortung sie für eine funktionierende Feuerwehr haben. Ebenso wichtig sei auch die technische Ausstattung für Führungskräfte und eine angemessene Aufwandsentschädigung. Am Ende seines Berichtes sagte Kreisbrandmeister Hauck, er wolle keine Zukunftsängste schüren, sondern wollte nur die Realität im Jahre 2012 aufzeigen und etwas zum Nachdenken anregen.

Im Anschluss wurden die ausgeschiedenen Mitglieder vom Verband von Kreisverbandsvorsitzenden Rudolf Dieterle verabschiedet. Bei den Ehrungen durch den Kreisfeuerwehrverband wurden folgenden Kameraden der Feuerwehr geehrt: Dies waren Klaus Huber, der schon seit langen Jahren die Kasse des Verbandes führt. Er wurde mit dem silbernen Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Gerhard Baumann, der nun schon ein Urgestein im Verbandsausschuss ist, wurde mit dem silbernen Ehrenzeichen des deutschen Feuerwehrverbandes geehrt. Zu einer weiteren Ehrung wurde der Leitende Polizeidirektor Dieter Hoffert auf die Bühne gerufen. Hoffert wurde für seine gute und konstruktive Zusammenarbeit, die jetzt schon über viele Jahre hinweg zwischen Polizei und den Feuerwehren funktioniere, mit dem silbernen Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes geehrt.

Grußworte wurden vom stellvertretenden Schulleiter Branddirektor Adolf Fleck überbracht. Fleck hatte in seinen Ausführungen auch die Ausbildung im Fokus und dass die Landesfeuerwehrschule durch den Neubau der Schule optimale Voraussetzungen für die Ausbildung schaffen werde. Dass bei der Truppmannausbildung als Abschluss das bronzene Leistungsabzeichen absolviert werden müsse, sei ein Weg in die richtige Richtung für die Sicherheit der kommenden Einsatzkräfte. Am Schluss der Veranstaltung dankte leitender Polizeidirektor Roland Lay allen anwesenden Feuerwehren für die gute Zusammenarbeit im vergangen Jahr. Lay ermunterte die Führungskräfte, auch in diesem Jahr die angebotenen Verkehrssicherheitskurse für die Angehörigen der Feuerwehren wie im letzten weiter zu nutzen.

Bericht und Fotos: WERNER RÜSSEL, Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe, 04.03.12

Geehrt wurden unter anderem der Leitende Polizeidirektor Dieter Hoffert und Verbandskassier Klaus Huber. (Foto: Rüssel, KFV KA) Im Bürgerhaus in Malsch fand die diesjährige Dienst- und Verbandsversammlung statt. (Foto: Rüssel, KFV KA)