Einsätze 2004

11.12.2004 - 16.59 - Technische Hilfeleistung, Kleineinsatz - Unterstützung Rettungsdienst, Atemschutzeinsatz, Haustraße, Ortsteil Oberderdingen

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Veröffentlicht: Samstag, 11. Dezember 2004 18:00
Geschrieben von MW
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Oberderdingen. Zur Unterstützung des Rettungsdienstes wurde die Abteilung Oberderdingen am Samstag, 11.12.04 um 16.59 Uhr von der Feuerwehrleitstelle Karlsruhe in die Haustraße alarmiert. In ihrem Haus hatte dort eine Person in Selbsttötungsabsicht eine große Menge eines Giftcocktails von Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln getrunken. Das bereits vorher alarmierte und eingetroffene Team von Notarzt und Rettungsdienstmitarbeitern hatte mit den Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen, musste aber nach kurzer Zeit abbrechen, da die Dämpfe der Chemikalien auch bei ihnen Vergiftungserscheinungen hervorgerufen hatte. Deshalb veranlasste der Notarzt die Alarmierung der Feuerwehr. 

Nach unserem Eintreffen ging ein Trupp unter Atemschutz ins Gebäude vor, und suchte nach Hinweisen bzw. Verpackungsgegenständen, die Aufschluss über die verwendeten Giftstoffe geben konnten, um die weiteren Maßnahmen (v.a. auch zum Schutz der betroffenen Rettungsdienstmitarbeiter) einleiten zu können. Die Verpackungen wurden auch wenig später gefunden. Zur Abklärung des weiteren Vorgehens wurde über die Rettungsleitstelle Karlsruhe die medizinisch-toxikologische Informationszentrale für Gefahrstoffunfälle „Meditox“ eingeschaltet. Da der Notarzt durch die enorme Gifteinwirkung und die bereits verstrichene Zeit keine Möglichkeit zur Rettung der Person mehr sah, wurden keine weiteren Rettungstätigkeiten mehr vorgenommen. Der Atemschutztrupp sorgte noch für die Öffnung der Fenster, damit mit dem Drucklüfter das Gebäude belüftet und „gasfrei“ gemacht werden konnte.

Im Einsatz bzw. in Bereitstellung im Feuerwehrhaus waren 26 Feuerwehrangehörige mit dem Löschgruppenfahrzeug LF 16/20, dem Rüstwagen RW 1 und dem Einsatzleitwagen ELW 1. Der DRK-Rettungsdienst war mit Notarzt, drei Rettungsdienstmitarbeitern und zwei Fahrzeugen (Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug) im Einsatz. Die Polizei war ebenfalls mit mehreren Beamten vor Ort, und übernahm die Ermittlungen. Einsatzende war um 17.40 Uhr.