28.02.2020 - Nicht alltäglichen Ausbildungsthemen im 1. Unterrichtsblock behandelt

Details
Veröffentlicht: Freitag, 28. Februar 2020 22:58
Geschrieben von MW
Zugriffe: 4001

Oberderdingen. Der Unterrichtsblock 1 in diesem Jahr bei der Einsatzabteilung Oberderdingen hatte verschiedene nicht alltägliche Themen zum Inhalt der Ausbildung. Beim ersten regulären Dienstabend am Freitag, 31.01.20 frischten die Kameradinnen und Kameraden dabei im Rahmen des Übungsdienstes wieder ihre Kenntnisse in Erster Hilfe auf.

Nach den neuesten Richtlinien wurde dabei in mehreren Gruppen das Auffinden einer Person, die stabile Seitenlage, die Herz-Lungen-Wiederbelebung und das Anlegen von Verbänden bei unterschiedlichen Verletzungen besprochen und in der Praxis geübt. Außerdem wurden die vorhandenen Sanitätsrucksäcke und Verbandskästen der Einsatzfahrzeuge sowie deren Inhalt vorgestellt sowie die Handhabung und das Anwenden der Materialien besprochen.

 

Auch am zweiten Unterrichtsabend am Freitag, 14.02.20 wurde in kleineren Gruppen erneut an vier Stationen praktisch ausgebildet. Aufbau, Funktion und Betrieb des Sprungretters SP 16 zur Personenrettung aus Höhen bis maximal 16 Metern; Funktion, Aufbau und Taktik zum Einsatz des Stabfast-Abstützsystems sowie die Gerätekunde im Vergleich der unterschiedlichen Ausführungen und Ausstattungen an den Drehleitern der Abteilung Flehingen und der Feuerwehr Bretten waren die Themen des Dienstabends.

 

Der dritte Dienstabend im Unterrichtsblock 1 am Freitag, 28.02.20 hatte das Thema "Notfallseelsorge bzw. " Psychosoziale Notfallvorsorge (PSNV)“ zum Inhalt. Als Referenten konnten wir dafür Markus Thesen von der Notfallseelsorge Karlsruhe gewinnen. Er gab uns einen sehr informativen und interessanten, mit vielen Beispielen gespickten rund zweistündigen Ein- und Überblick über den Aufbau, die Struktur und die Aufgaben bzw. Einsatzgebiete mit den beiden Säulen, nämlich der Krisenintervention und der Einsatzkräftenachsorge.

Die Notfallseelsorge allgemein entstand nach und nach aus den Erfahrungen nach dem ICE-Unglück von Eschede 1998. Baden-Württemberg und der Raum Karlsruhe waren dabei weit vorne und so entstand 2003 die Notfallseelsorge im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, getragen von den evangelischen und katholischen Landeskirchen und in Kooperation mit dem DRK.

Das Team besteht heute aus 50 gut ausgebildeten und ehrenamtlichen Helfern, die über die integrierte Leitstelle Karlsruhe angefordert und alarmiert werden können. Alle Rettungsdienstorganisationen, DLRG, THW, Polizei und die Feuerwehren können bei Bedarf auf die Hilfe der Notfallseelsorge zurückgreifen. Die PSNV hat eine zunehmende Bedeutung und leistet einen äußert wertvollen Beitrag zur Bewältigung von belastenden Einsätzen, was sich auch an den stetig steigenden Einsatzzahlen zeigt. Vergangenes Jahr hatte die PSNV Karlsruhe 416 Einsätze zur Krisenintervention und 20 Einsätze in der Einsatzkräftenachsorge zu bewältigen.

In der Krisenintervention begleitet das Krisenteam der Notfallseelsorge Menschen – wie Angehörigen, Zeugen oder Ersthelfern – in den ersten Stunden nach einem plötzlichen Unglücksfall und leistet „Erste Hilfe für die Seele“. Immer dann, wenn Menschen in eine seelische Notlage geraten sind.

Das Einsatzkräftenachsorgeteam (ENT) der Notfallseelsorge steht den Einsatzkräften bei der Bewältigung von psychischen Belastungen zur Seite und ist präventiv tätig.

Mehr Informationen: https://notfallseelsorge-ka.de/

 

Vielen Dank an den DRK-Ortsverein Oberderdingen, an Markus Thesen von der Notfallseelsorge Karlsruhe sowie an die Kameraden der Feuerwehr Bretten und der Abteilung Flehingen für die tolle Unterstützung der Übungseinheit.

 

Fotos: F. Proissl, T. Proissl, P. Scherer, MW (Feuerwehr Oberderdingen)